Auf der Laga gab es in der Hitze eine Diskussion um Hitze
•
Lesezeit: 2 Minuten
Kamp-Lintfort. Energieagentur hatte eingeladen. Vielen Menschen war es wohl für einen Besuch auf dem Gelände der Landesgartenschau in Kamp-Lintfort zu heiß.
Im Prinzip hätte es kaum einen passenderen Tag geben können als den heißen Freitag, um auf den Klimawandel und daraus folgende Extremwetter hinzuweisen. Die Energieagentur NRW hatte zum Onlinestream und zum Vortrag an die Bühne auf der Landesgartenschau eingeladen. Thema: „Anpassungen an die Folgen des Klimawandels“.
Leerer Parkplatz am Zechengelände
Allein: Viele hatten sich und ihr Verhalten zumindest an das Wetter des letzten Schultags vor den Sommerferien angepasst. Das war deutlich sichtbar an einem ziemlich leeren Parkplatz am ehemaligen Zechengelände. Sie sind nicht zur wenig beschatteten Landesgartenschau gefahren, sondern haben sich irgendwo ein kühles Plätzchen gesucht. Die Einladung der Energieagentur auf die Laga hat eine nur Handvoll Leute angenommen. Wobei: Der Platz vor der Bühne liegt im Schatten und ist meist zugig, am Freitag durchaus ein Ort zum Verweilen.
Zehn trockene Jahre
Das war insofern gut, als es sich bei dieser Doppel-Veranstaltung online und live vor Ort nach Auskunft des Moderators Fabian Tenk um eine Premiere handelte – entsprechend gab einige Verzögerungen wegen technischer Probleme.
Dann jedoch nordete Dr. Tobias Kemper von der Energieagentur die Zuhörerschaft schon mal ein: Solche Tage wie diese werde es in nicht allzu ferner Zukunft öfter geben. Er belegte das mit Klimadaten: „Die letzten zehn Jahre waren allesamt zu trocken.“ Seine Schlussfolgerung aus der aktuellen Lage: Klimaschutz ist wichtig, wird aber nicht ausreichen. Es müssten Konzepte her, wie die Menschen mit dem, was vom Himmel fällt (oder eben nicht), umgehen können. „Jeder kann etwas beitragen“, findet er.
Eindrücke vom Gelände der Landesgartenschau in Kamp-Lintfort
1/21
Findet auch Sonsbecks Klimaschutzmanager Christopher Tittmann, der die von der EU geförderte Aktion „Bunt statt grau“ vorstellte. Ein Wettbewerb, der in Alpen, Rheinberg, Sonsbeck und Xanten den „nur vermeintlich pflegeleichten“ Schottergärten den Kampf ansagte.
Einen anderen Aspekt beleuchtete Uwe Bors von der Stadt Grevenbroich. Die hatte nach – selbst mäßigem
– Starkregen das Problem, dass Schlamm von landwirtschaftlichen Flächen in die Keller und Kanäle eines Wohngebietes floss. Schnell war klar, dass das mit der Fruchtsorte und -folge zu tun hatte. Auf Feldern mit Kartoffeln, Mais oder Rüben floss viel Schlamm ab.
„Mulchsaaten“ im Vorfeld könnten helfen. Die Landwirte fanden die Idee nicht toll. So habe die Stadt Grevenbroich schließlich die entsprechenden Flächen gepachtet und mit insektenfreundlichen Saaten bepflanzt. Wie auch immer: Er findet, das Thema werde wegen seiner Komplexität noch Generationen beschäftigen.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.