Moers. Beim Vergleich der Abwassergebühren in 100 Städten nimmt Moers einen hinteren Platz ein. Doch das Ranking blende Besonderheiten aus, sagt Enni.

Die Enni Stadt & Service kritisiert die jüngste Studie des Bundesverbandes Haus & Grund, wonach Moers bei einem Vergleich der Abwassergebühren schlecht abschneidet. Unter den Top 100 Großstädten in Deutschland belegt die Grafenstadt, wie berichtet, dabei trotz einer Verbesserung zur Vorstudie aktuell einen der hinteren Plätze. „Grundsätzlich bilden wir bei allen Gebühren ausschließlich unsere Kostensituation ab und erzielen keine Gewinne“, erklärt Enni-Vorstand Lutz Hormes in einer Pressemitteilung. Bundesweite Gebührenvergleiche hinkten daher stets: „Sie blenden regionale Besonderheiten schlichtweg aus.“

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Gerade das Alter eines Kanalnetzes wirkt sich laut Hormes auf die Gebührenhöhe aus. Und hier stehe Enni beim erst 2015 von der Stadt übernommenen Kanalnetz auch durch Spätfolgen des Bergbaus vor einem enormen Sanierungsstau. „Um die Kanäle für zukünftige Generationen intakt aufzustellen, werden wir auch in den kommenden Jahren Millionenbeträge investieren“, kündigt Hormes an. Wie Städte bundesweit berechne auch Enni die Schmutzwassergebühr nach dem tatsächlichen Frischwasserverbrauch. Da Kommunen in Nordrhein-Westfalen Abwassergebühren gesetzlich splitten müssen, kommt hierzu eine sogenannte Niederschlagsgebühr für die Einleitung von Regenwasser in das öffentliche Kanalnetz. Dabei erhebe man die Abwassergebühren nach dem Kostendeckungsprinzip. „In unseren Gebühren findet sich nur unser Aufwand wieder“, so Hormes weiter. Dabei seien neben den Investitionen vor allem die Abwasserbeseitigungskosten der am Niederrhein hierfür zuständigen Lineg ein fixer Kostenfaktor.

Gut für Hauseigentümer sei indes, dass Moers entgegen vieler anderer Kommunen Kosten der Kanalsanierung und Aufwendungen verursachergerecht über die Gebühren umlege.