Moers. Wer in der Innenstadt von Moers mal muss, hat es schwer, ein stilles Örtchen zu finden. Das Problem ist bekannt, eine Lösung gibt es noch nicht.

In der Diskussion um mehr öffentliche Toiletten in Moers zeichnet sich noch immer keine Lösung ab. Auf Vorschlag der SPD wurde eine Entscheidung über eine zusätzliche öffentliche Toilette am Terheydenhaus in die Ratssitzung am kommenden Dienstag (16, Uhr, Kulturzentrum Rheinkamp) verschoben.

Der konkrete Vorschlag der Verwaltung für eine provisorische Toilette am Terheydenhaus ist im politischen Raum nicht neu. Bereits am 3. Juni diskutierte der Kulturausschuss über das Thema. Die eigentlich im Schlossinnenhof geplante, barrierefreie Toilette kann nicht gebaut werden.

Am Terheydenhaus (rechts) soll eine provisorische Toilette aufgestellt werden, schlägt die Verwaltung vor.
Am Terheydenhaus (rechts) soll eine provisorische Toilette aufgestellt werden, schlägt die Verwaltung vor. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Sie war im Zusammenhang mit einer Remise geplant, die aus statischen Gründen nicht gebaut werden kann. Deshalb hatte die Verwaltung drei unterschiedlich teure Vorschläge für ein Provisorium am Terheydenhaus gemacht. Bereits im Kulturausschuss gab es kritische Fragen zum Standort und zur Qualität. Sollte sich der Rat für das Provisorium entscheiden, dürfte die mittlere Variante zum Tragen kommen: ein WC-Container für 25.000 Euro.

Im Hauptausschuss am Mittwoch begründete der SPD-Fraktionsvorsitzende Atilla Cikoglu seinen Vorschlag, das Thema in den Rat zu schieben, mit „neuen Informationen“. Er freue sich auch auf eine „inhaltliche Diskussion“ im Sozialausschuss. Im Ausschuss am Montag (16 Uhr, Ratssaal) steht das Thema erneut auf der Tagesordnung.

CDU-Fraktionschef Ingo Brohl lehnt das Provisorium ab: „Im Musenhof gibt es die nächste öffentliche Toilette, außerdem ist das Alte Landratsamt ebenfalls in der Nähe.“ Außerdem, so Brohl, sei kaum etwas so beständig wie ein Provisorium.

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Die Grünen, zusammen mit den Grafschaftern Bündnispartner der SPD, sind für das Provisorium. Der Fraktionsvorsitzende Christopher Schmidtke sagte, eine Zusage aus dem Alten Landratsamt, die Toilette öffentlich nutzen zu können, liege bisher nicht vor. Schmidtke weiter: „Wir haben es bisher nicht geschafft, barrierefreie, öffentliche Toiletten bereitzustellen, obwohl der Bedarf im Stadtgebiet groß ist.“ Der Betrag für die vorgeschlagene Toilette am Terheydenhaus sei überschaubar.

Bürgermeister Christoph Fleischhauer (CDU) wies auf die „Nette Toilette“ hin. Die Idee: Wer möchte, kann in der Innenstadt die nette Toilette in Geschäften, Restaurants und Cafés nutzen – und muss nicht einmal dafür zahlen. Alle Inhaber, die eine nette Toilette ermöglichen, könnten von der Stadt eine Ausgleichszahlung erhalten.

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Den Vorschlag hatten Ende Mai die SCI:Volksschule, das Quartiersforum Innenstadt und die Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) gemacht. Hier, deutete Fleischhauer am Mittwoch an, könnte sich vielleicht eine Lösung ergeben. Mehr Informationen soll es im Sozialausschuss geben.