Kamp-Lintfort. Wie Gestaltungssatzung, modernes Heizen und hundert Jahre alte Häuser in der Kamp-Lintfort zusammen finden können, will die Verwaltung klären.
Als ein sehr „sensibles Thema“ bezeichnete Bürgermeister Christoph Landscheidt im Haupt.- und Finanzausschuss am Dienstag Überlegungen, wie in der Altsiedlung altes und Modernes zusammenfinden können. Hintergrund seien Anfragen von Hausbesitzern gewesen, die gerne zeitgemäß mit Solarkraft heizen würden. Die hätten zwar der Verwaltung „nicht die Türen eingerannt“, aber man wolle sich nicht dem Vorwurf aussetzen, als Verwaltung da etwas verschlafen zu haben.
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„Laut Gestaltungssatzung sind Solaranlagen derzeit verboten, zumindest zur Straßenseite hin“, stellte
Planungsamtsleiterin Monika Fraling fest. „Wir haben wir eine einzigartige und die größte zusammenhängende Kolonie, die wir mit der Gestaltungssatzung vor Wildwuchs bewahren wollten“, erläuterte der Bürgermeister das grundsätzliche Festhalten am einheitlichen Zustand der Altsiedlung. Gleichwohl sei es ein berechtigtes Interesse, wenn die Menschen „dort modern, schön und gut wohnen“ wollten. Darüber hinaus seien aus Klimaschutzgründen Solaranlagen zu überdenken. Deshalb wünsche die Verwaltung von der Politik einen Auftrag zu erkunden, was verträglich gehen kann in der Altsiedlung. Dem kam der Ausschuss ohne Gegenstimme oder Enthaltung nach.
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Im Ausschuss erläuterte Stadtplanerin Monika Fraling die Knackpunkte: Zum einen habe man genau 96 verschiedene Haustypen in der Siedlung mit jeweils verschiedenen, ausgefallenen Dachausformungen, die für Solaranlagen „alle eine Herausforderung“ seien. Das erschwere eine pauschale Feststellung. Ebenso gelte in der Altsiedlung das Thema „Rot“ bei den Dachziegeln, die durch Solaranlagen verdeckt würden. „Wir wollen auch keinen Flickenteppich“, erklärte Fraling. Und dass kleinteilige Anlagen auf kurzen Dachstücken sinnvoll und rentabel seien, hält sie für zweifelhaft.
Vielleicht geht was auf Garagen
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Bis zur nächsten Sitzungsrunde will sie einen Vorschlag unterbreiten, wie moderne Heiztechnik und hundert Jahre alte Häuser zusammengehen können. In ihrer Darstellung von Dienstag scheint es zumindest zur Straßenseite hin darauf hinauszulaufen, zunächst Nebengebäude wie Garagen – so sie nicht verschattetet seien – ins Visier zu nehmen. Auch habe sie aus anderen Städten schon gute Lösungen gesehen, wie Fraling versicherte.