Moers. Am Samstag haben das Bettenkamper Meer und das Solimare in Moers die Saison eröffnet. Natürlich mit Regeln – die für manche Gäste schwierig sind.
Wenn es nicht schon die Corona-Krise wäre, die den Freibädern einen guten Start in die Badesaison vermiest hat, dann ist es das schlechte Wetter. Denn zugegeben: Bestes Badewetter war das am Wochenende nicht. Am Samstag haben das Bettenkamper Meer und das Solimare unter Corona-Schutzauflagen nun den Badebetrieb aufgenommen. Richtig viel los war natürlich nicht.
13,5 Grad Lufttemperatur und eine Wassertemperatur von 16,5 Grad, stand auf der Tafel am Bettenkamper Meer angeschrieben. „Unsere Stammgäste gehen trotzdem rein, wenn auch nur kurz“, sagte Sonthaja Gnjatovic, Fachangestellte für Bäderbetriebe bei Enni Sport und Bäder. „Sie haben dem Saisonstart sichtlich entgegengefiebert.“ Von 10 bis 14 Uhr und von 15 bis 19 Uhr hatten beide Bäder am Wochenende geöffnet.
Es gibt zwei Bade-Schichten
Zwischen diesen beiden Schichten wurden die Anlagen samt Handläufen, Duschen und Toiletten einmal komplett gereinigt. Zudem sind Desinfektionsspender aufgestellt, in geschlossenen Räumen gilt Maskenpflicht. „Die Besucher halten sich daran und hören zu, wenn wir die Maßnahmen erklären“, sagte Gnjatovic.
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500 Besucher dürften das Bettenkamper Meer gleichzeitig besuchen. Vier Badegäste wagten sich am Samstagvormittag ins Wasser, Dietmar Mölken, war der erste, der sich zu Beginn der zweiten Schicht ins kühle Nass traute. „Ich gehe seit über 55 Jahren bei jedem Wetter hier schwimmen und war auch schon bei 16 Grad im Wasser. Ich teste es und wenn der Kreislauf mitspielt, schwimme ich ein paar Runden“, sagte er lachend. Und der Kreislauf spielte mit, denn kurze Zeit später schwamm der Moerser ganz gelassen durchs Wasser.
Einige Mitglieder des Freundeskreises Bettenkamper Meer schauten sich den Saisonauftakt lieber von der Strandbar aus an. Für sie war klar, vor Ort zu sein, wenn „ihr“ Freibad wieder öffnet.
Mit dem Ticketsystem kommen nicht alle zurecht
Dennoch kritisieren sie das neue Online-Ticketsystem. „Für uns ältere Menschen ist das kompliziert und ungewohnt“, erklärte Jutta Hahne. „Man kann nicht mehr locker und spontan baden gehen. Diese Leichtigkeit fehlt uns.“ Zudem sei es ein Problem, dass die Sammelumkleiden geschlossen sind. „Wie sollen wir uns denn dann umziehen?“, fragte sich Hahne.
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Im Freibad Solimare habe am Samstagmorgen vom Kassensystem bis zur regelmäßigen Reinigung alles reibungslos geklappt. 20 bis 30 Badegäste kamen in den Morgenstunden. „Wir haben bei dem Wetter mit viel weniger Besuchern gerechnet“, sagte Gnjatovic. Hier dürften sich 800 Besucher zeitgleich aufhalten. Am Nachmittag war Thomas Johann weit und breit der einzige Badegast – und das genoss er. „Das Wetter ist bestens. Die Luft ist frisch und die Sonne scheint ein bisschen und wann hat man mal ein ganzes Becken für sich, es ist super.“
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Mit 26 Grad war das Wasser auch deutlich wärmer als die Luft. Nach drei Monaten war es das erste Mal, dass Johann, der auch Mitglied bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ist, wieder schwimmen war. Eine halbe Stunde hat gereicht, dann war er ausgepowert. Für den nächsten Tag hatte sich Johann aber direkt wieder ein Ticket gekauft. Jetzt will er wieder regelmäßig Bahnen ziehen.
Bis zu einer Woche im Voraus können Online-Tickets für die Bäder gekauft werden. Sonthaja Gnjatovic warf schon einmal einen Blick auf die Zahlen. 78 Anmeldungen fürs Solimare gibt es schon für die nächsten Tage. „Es werden stetig mehr“, sagte sie zuversichtlich.