Kamp-Lintfort. Ingrid Stermann aus Kamp-Lintfort näht Schutzmasken, damit Kinder beim Homeschooling nicht hinten rüberfallen. Weil das Volumen aufgebraucht ist.
Die Corona-Krise hat es schonungslos offen gelegt: Kinder aus sozial schwachen Familien bleiben beim Thema Bildung auf der Strecke, findet Ingrid Stermann, Vorsitzende des Vereins „Engel gibt es überall“. Das ist der Verein, der auch mit bunten Ostereiern alljährlich Spenden für bedürftige Familien sammelt.
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So sitzt Ingrid Stermann jetzt pausenlos an der Nähmaschine und näht – wie so viele – Mund-Nasen-Schutz für den guten Zweck zu kommen. Zeitweise helfen ihr bis zu sechs weitere Frauen, auch eine Mutter aus einer von ihr betreuten Familie.
Kinder werden aufs Abstellgleis geschickt
Die Selbstverständlichkeit, mit der Schülerinnen und Schüler ins Homeschooling geschickt wurden, macht den Engel sauer: „Die meisten meiner Kinder haben keinen PC, keinen Drucker und keinen Internetanschluss. Sie machen ihre Hausaufgaben auf dem Handy – solange das Datenvolumen reicht.“ Und das reicht nicht. „Die Weichen für die Zukunft werden in der Schule gestellt“, findet Stermann, „diese Kinder schicken wir also direkt aufs Abstellgleis.“ Zwar sollen Familien 150 Euro erhalten, denen das technische Equipment fehlt. Aber: „Mit einer Einmal-Zahlung ist es nicht getan“, stellt Ingrid Stermann klar.
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Verkauft werden die Masken für den guten Zweck in Kamp-Lintfort im Blumenland 2000 sowie in Rheinhausen im Lotto-Toto-Ladnen am Steinacker.
Wer spendet Sticks fürs Volumen?
Stermann bittet weiter: Firmen, die alte PCs, Laptops etc. haben, Telefonanbieter, die Sticks zur Verfügung stellen möchten, damit die Kinder Datenvolumen haben, um ihre Hausaufgaben abzurufen und zu verschicken – wer Ingrid Stermann und die Engel unterstützen möchte, meldet sich per E-Mail an ingrid.stermann@engelgibtesueberall.de oder unter 01717755637. Auch Familien, die Hilfe brauchen.