Die Fördergemeinschaft für Bergbautradition in Kamp-Lintfort sucht noch Helfer. Halbstündlich werden die über die Arbeit unter Tage erzählen.

Kamp-Lintfort. Es war alles bestens geplant von der Fördergemeinschaft für Bergbautradition. 104 Helfer standen parat, um während der Landesgartenschau Besucher durch den Lehrstollen zu führen. Dann kam Corona. Und alles musste gekippt werden. Größtes Problem nun: Viele der ehrenamtlichen Helfer haben abgesagt, weil sie zur sogenannten Risikogruppe der Älteren gehören. Nun hoffen die Kumpel, dass sie weitere Freiwillige finden, um auf zumindest 40 Begleiter für die Führungen zu kommen.

Abstandsregelung auf den Punkt gebracht

Das Sicherheits- und Hygienekonzept, das sie wegen der Pandemie erstellen mussten, ist vom Land

Das gibt es unter anderem zu sehen.
Das gibt es unter anderem zu sehen. © FUNKE Foto Services | Ulla Michels

abgesegnet worden. Auch da gibt es einige erhebliche Änderungen. Maximal fünf Personen dürfen auf einmal hinein. Die Abstandsregelungen sind auch für die, die 1,50 Meter schlecht abschätzen können, an verschiedenen Stationen auf den Fußboden gemalt. Und es gibt – sehr zum Bedauern mancher ehemaliger Bergleute, die gern und viel Dönekes erzählen, und auch der Besucher, die den einen oder anderen Witz nun missen müssen – eine Zeitbeschränkung. Nach einer halben Stunde sollte die Führung durch sein. Danach gibt es maximal zehn Minuten für Nachfragen, dann muss Schluss sein.

Zunächst nur an den Wochenenden

Die ersten Führungen starten nach Auskunft des Vorstands der Fördergemeinschaft am 30. Mai (im Haus des Bergmanns geht es erst am Sonntag danach, 31. Mai, los). Der Vorlauf wird gebraucht, um neue Begleiter an drei Terminen zu schulen, nicht zuletzt auch wegen der Corona-Maßnahmen. Zunächst planen die Bergbau-Experten nur mit Lehrstollen-Führungen an Samstagen und Sonntagen sowie feiertags. Gewünscht wird auf Sicht – wenn sich genügend Freiwillige melden – dass an allen Tagen Interessierte willkommen geheißen werden können. Mit Maske selbstverständlich. Die müssen die Besucher selbst mitbringen.

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Besser ein bisschen als gar nix“, fasst einer der Ehrenamtler, Klaus Deuter, zusammen. Und bereitet die potenziellen Gäste schon mal auf Wartezeiten vor. Ab 10 Uhr morgens sollen die Führungen halbstündlich

So sieht’s aus im Lehrstollen. Und für Vergessliche gibt es immer wieder Hinweisschilder wegen der Abstandsregelung.
So sieht’s aus im Lehrstollen. Und für Vergessliche gibt es immer wieder Hinweisschilder wegen der Abstandsregelung. © FUNKE Foto Services | Ulla Michels

bis 13 Uhr angeboten werden. Ab 15 bis 18 Uhr ebenso, dann aber nach Möglichkeit mit einer neuen „Schicht“. „Jetzt geht es ja noch, aber wenn der Sommer heiß wird – drei Mal da rein mit Maske, dann ist man platt“, erklärt er. Die Abstandsmarkierungen für die Wartenden vor dem Lehrstollen soll die Stadt bzw. die Laga GmbH noch anbringen. Ebenso sind deren Mitarbeiter gefragt, dort die Aufsicht zu führen.

Der Eintritt ist frei

Eintritt will die Fördergemeinschaft unter diesen Umständen nicht nehmen: „Aber wir stellen einen Spendentopf auf“, sagt Norbert Ballhaus. Natürlich sei in diesen Zeiten nicht alles in Stein gemeißelt: „Wir werden bei Änderungen reagieren“, verspricht er.

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Klaus Deuter hat schon das nächste – hoffentlich coronafreie – Jahr im Blick, denn er bedauert, dass die Extraschicht abgesagt wurde. „Im nächsten Jahr gibt es die geilste Extraschicht hier, die der Niederrhein je gesehen hat“, verspricht er, „mit Bratwurst und Bier. Da feiern wir, dass es kracht.“