Moers. Der Initiativkreis Moers und der Einzelhandelsverband Niederrhein sprechen sich jetzt für baldige weitere Öffnungsschritte in Moers aus.

Der Initiativkreis Moers und der Einzelhandelsverband Niederrhein schlagen noch für diese Woche die Bildung einer „Task Force Wiedereröffnung“ in Moers vor. Bürgermeister Christoph Fleischhauer, Fachkräfte aus der Verwaltung, Vertreter des Einzelhandels, der IHK, des Handwerks sowie der Gastronomie könnten sich hier qualifiziert, sachlich und unter sorgsamer Abwägung der gesundheitlichen Risiken aus der Corona-Pandemie lösungsorientiert austauschen, schlägt Guido Lohmann, der Vorsitzende des Initiativkreises, vor.

„Wenn die Bereitschaft dazu beim Bürgermeister und der Verwaltung vorhanden ist, dann organisieren wir ein erstes Treffen innerhalb von ein oder zwei Tagen“, so Lohmann in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Er hatte bereits Mitte März die strikten Maßnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie ausdrücklich begrüßt, aber schon zu diesem Zeitpunkt vor der „größten Wirtschaftskrise in Deutschland und Europa seit dem 2. Weltkrieg“ gewarnt.

Der Initiativkreis Moers und der Handelsverband sorgen sich

Heute scheine sich dieses Szenario zu bestätigen und der Gesamtvorstand des Initiativkreises sowie der Einzelhandelsverband Niederrhein sorgen sich mehr denn je um den Fortbestand der heimischen Wirtschaft.

Beide sprechen sich sehr deutlich für baldige weitere Öffnungsschritte aus. Lohmann verweist unter anderem auf die katastrophale Lage der hiesigen Hotel- und Gastronomiebetriebe. „Wenn da jetzt nicht sehr bald etwas passiert, dann können wir uns von der Vielfalt der Moerser Gastronomie verabschieden, weil die Betriebe reihenweise pleite gehen werden.“ So sieht es auch Wilhelm Bommann, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Niederrhein: „Die Möglichkeit, den Gang in die Stadt mit einem Stück Kuchen, einem leckeren Essen oder einem Getränk zu verbinden, macht das Einkaufen für viele erst zum Erlebnis. Wenn das nun wegbricht, dann öffnen wir dem Onlineversand auch noch die letzte Tür und zerstören die lebendige Moerser Innenstadt.“

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Elmar Welling, hiesiger Hotelier, erfahrener Gastronom und Vorstandsmitglied des Initiativkreises, lobt die bisherigen Maßnahmen der Bundesregierung ebenso wie die schnellen Reaktionen der Moerser Verwaltung. „Die Stundungsangebote bei der Gewerbesteuer zum Beispiel waren gut und richtig, ebenso die Beitragsfreistellung für junge Familien bei den KiTa-Gebühren.“

Es braucht ein eindeutiges Konzept zur Hygiene

Jetzt müsse sehr rasch in Deutschland und auch in Moers eine konstruktive Diskussion über die nächsten Schritte erfolgen. „Wir brauchen in der aktuellen Situation keine Verbote mehr mit zum Teil absolut widersprüchlichen und willkürlich anmutenden Ausnahmeregelungen, die kaum jemand nachvollziehen kann“, sagt Lohmann. Warum zum Beispiel dürfen im Bundes- oder den Landtagen Plenarsitzungen stattfinden, Kinos aber werde eine Wiedereröffnung selbst bei großzügigster Abstandsregelung verwehrt.

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Es bedürfe einer klaren, eindeutigen und verbindlichen Hygienekonzeption, mit deren Umsetzung schrittweise auch alle hiesigen Betriebe wieder öffnen könnten. Da vor allem die Lage des Einzelhandels und der Gastronomen selbst bei baldiger Wiedereröffnung dramatisch belastet sei, appelliert der Initiativkreis zudem an die Stadtverwaltung, die Sondernutzungsgebühr für Außengastronomie auszusetzen und eine Ausweitung der Außenflächen für Handel und Gastronomie zumindest temporär zuzulassen. Dieses Entgegenkommen würde Gastronomen wie Händlern die Möglichkeit geben, Verkaufsflächen zu vergrößern, um so größere Abstände sicherzustellen.