Neukirchen-Vluyn. Die Stadt Neukirchen-Vluyn und das Gymnasium können die Aussagen von Armin Laschet nicht nachvollziehen. Dafür kritisieren sie was Anderes.
Nein, die Talksendung am Sonntag habe er nicht gesehen, sagt Bürgermeister Harald Lenßen. Gleichwohl ist ihm zugetragen worden, in welcher Weise sich Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) über den Schulstart geäußert und den Kommunen vorgeworfen hatte, sie seien schlecht vorbereitet gewesen.
„Wir haben wahrgenommen, dass wir relativ zügig handeln mussten“, sagt der Bürgermeister und zwischen den Zeilen wird klar: Die Informationen des Landes hätte die Stadt schon gern früher gehabt. „Ich finde es bemerkenswert, dass der Ministerpräsident sagt, die Kommunen hätten nicht funktioniert“, sagt Lenßen. Und: Das Schwarze-Peter-Spiel hätte man sich sparen können.
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In Neukirchen-Vluyn habe der Start gut funktioniert. Man sei gut vernetzt, was die Beschaffung von Seife und Einmalhandtüchern angehe. Auch seien Waschbecken in allen Räumen, die derzeit in Benutzung sind, vorhanden. Lenßen: „Wir haben just in time funktioniert.“
Die Leiterin des Julius-Stursberg-Gymnasiums, Susanne Marten-Cleef, gehört ebenso wenig zu den Talkshow-Fans, die Äußerungen hat sie über die Presse wahrgenommen. „Wir hatten den Vorteil, dass bei uns nur die Abiturienten am Start waren“, sagt sie. Das sei überschaubar. Etwa zwei Drittel der knapp 90 Abiturienten seien auf freiwilliger Basis in der Schule gewesen.
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Die Schüler seien zeitversetzt unterrichtet worden. An einem Tag gab es die Grundkurse, an einem anderen die Leistungskurse. „Wir haben ja einen großen Geografie-LK“, nennt Susanne Marten-Cleef ein Beispiel. Der sei in drei Partien unterrichtet worden. Gut, der Lehrer musste zwar dreimal das gleiche erzählen, aber alle Regeln konnten eingehalten werden. Ähnlich ist mit den anderen Kursen verfahren worden.
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Mit der Stadt habe man sich vor Ostern abgesprochen, sagt die Leiterin und lobt die Zusammenarbeit am Ort. Im Blick nach vorn ist Kritik am Land zu spüren. Marten-Cleef: „Ich bin verwundert, dass wir erst am Donnerstag Infos bekommen sollen, welche Jahrgangsstufen dann beschult werden.“
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Wenn es am Montag losgehen sollte, müsse man schlimmstenfalls übers Wochenende die Pläne machen. Im Raum stehe zwar, dass es die im nächsten Jahr folgenden Abschlussklassen sind, die jetzt bereits Punkte sammeln. Aber Eckdaten gebe es bisher nicht: Sind es 100 oder 200 Schüler? „Das stelle ich mir gerade noch schwierig vor.“