Neukirchen-Vluyn. Die Trockenheit macht Bäumen jetzt bereits zu schaffen. Die Grünen Neukirchen-Vluyn fragen nach einem Bewässerungskonzept. Es gibt einen Fokus.

Die Trockenheit macht den Bäumen zu schaffen. „An den Straßenrändern und in den Wäldern bietet sich zur Zeit ein trauriges und besorgniserregendes Bild: Bäume, Sträucher und Pflanzen leiden jetzt schon an akutem Wassermangel, der Waldboden ist ausgetrocknet und mit Totholz bedeckt“, sagt Karin Fetzer, Ratsmitglied der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.

Erst kürzlich ist im Moerser Schlosspark ein zehn Meter langer Ast von einer ursprünglich gesunden Rosskastanie abgeknickt. Für die Grünen ist es eine elementare Frage, wie das Stadtgrün und die Straßenbäume effektiv bewässert und somit erhalten werden können.

Karin Fetzer hat deswegen an die Stadt geschrieben und gefragt, wie das Grünflächenamt in dieser Sache vorgeht. Dabei ging es ihr um Antworten auf die Fragen, ob es ein Bewässerungskonzept gebe, ob ausreichend Gießfahrzeuge zur Verfügung stehen, ob externe Firmen beauftragt werden können.

Ältere Bäume haben keine optimalen Bedingungen

„Im Rahmen unserer Möglichkeiten tun wir das, was wir tun können“, betont der Technische Beigeordnete Ulrich Geilmann. Es sei ein Spagat, sagt er mit Blick auf die Aufgabenverteilung beim Baubetriebshof. „Die Straßenbäume, die vor 15 bis 20 Jahren gepflanzt worden sind, haben keine optimalen Bedingungen.“ Langfristig werde man den Baumbestand klimafit machen müssen, damals habe man das bei der Pflanzen- und Standortwahl nicht berücksichtigt.

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Es werde nach Bedarf bewässert, heißt es weiter. Im Fokus stünden neu angelegte Pflanzflächen und Nachpflanzungen der letzten drei Jahre. Bei Bedarf und Kapazität würden weitere Flächen bewässert. Bei Standorten im Straßenbereich ergebe sich bei älteren Bäumen die Schwierigkeit, sie über die Oberfläche zu bewässern. Der Zeitaufwand für eine ausreichende Wasserversorgung sei immens, da die Aufnahmekapazität begrenzt ist. Mittlerweile würden über größere Wurzelgruben verbesserte Standortvoraussetzungen geschaffen.

Die Stadt freut sich über Pflanzaktionen

In erster Linie werden laut Stadt Lastwagen und Pritschen des Baubetriebshofes mit Wasserfässern ausgestattet. Fünf Fahrzeuge stehen zur Verfügung. Kurzfristig soll ein weiteres Fahrzeug mit einem Wasserfass und einer Pumpe ausgestattet werden. Optional könnte das Fahrzeug später mit einem Gießarm nachgerüstet werden, heißt es. Vorteil: Die Arbeiten können schneller ausgeführt werden und das Personal wird körperlich entlastet. Für die Einbindung externer Firmen steht nach Stadtangaben derzeit kein Budget zur Verfügung.

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Karin Fetzer fragt nach der Möglichkeit, Wasserhydranten so auszustatten, dass Bürger, die ehrenamtlich Bäume wässern, Gießwasser zapfen können. Ob das möglich ist? Durch das Aufstellen von Standrohren und die Montage entsprechender Zapfarmaturen könnte Wasser aus dem Hydrantennetz bereitgestellt werden. Die Rohre müssten aber bei der Enni gegen Kostenerstattung angemietet werden, heißt es. Die Trinkwasserhygiene sei zu beachten. Schließlich müssten die Zapfstellen recht engmaschig eingerichtet werden, um lange Wege zu ersparen.

Unterm Strich, sagt Ulrich Geilmann, halte er die Idee für wenig praktikabel. Gleichwohl befürwortet er, wenn Bürgerinnen und Bürger den Baum vor ihrem Haus wässern und so zum Erhalt beitragen. Zudem äußert er sich positiv über Baumpflanzaktionen.