Kamp-Lintfort. Der Wertstoffhof am Asdonkshof in Kamp-Lintfort ist eine zentrale Anlaufstelle. Zur Sicherstellung der Entsorgungssicherheit wird einiges getan.

Das Abfallentsorgungszentrum Asdonkshof macht auf sich und seine Heldinnen und Helden aufmerksam. Es sei sicher richtig, zunächst an das Pflegepersonal in Krankenhäusern und Altenheimen zu denken, an das Personal an der Supermarktkasse oder vielleicht noch an die Müllabfuhr. Eher selten oder gar nicht werde an die dahinter liegende „systemrelevante Infrastruktur“ gedacht, denn auch die müsse funktionieren, damit Helden und Heldinnen agieren können.

„Wir verstehen uns nicht als Helden. Aber der größte Teil unserer Belegschaft kann seinen Job nun mal nicht im Home Office erledigen. Und: Unsere Arbeit kann nicht liegen bleiben. Wie meine Mannschaft das derzeit hinbekommt, darauf bin ich richtig stolz“, berichtet Peter Bollig, Geschäftsführer am Asdonkshof.

Die zentrale Anlaufstelle ist der Wertstoffhof

Dreh- und Angelpunkt vieler Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger ist der Wertstoffhof am Asdonkshof. Gerade in Zeiten der Krise verbringen viele Menschen mehr Zeit zu Hause und widmen sich Renovierungs- und Entrümpelungsaktionen. Viel Nachfrage und zum Teil auch wenig Geduld treffen derzeit auf ein reduziertes Annahmeangebot und ein aufwendigeres Anmeldeprozedere, gibt man im AEZ zu.

Wartezeiten auf Termine ließen sich nicht vermeiden. Dies stoße nicht immer auf Verständnis. Trotzdem sei ein solches Vorgehen unerlässlich, um die Gesundheit der anliefernden Bürger und der Mitarbeiter am Asdonkshof zu schützen. Elke Ismael vom Vertriebsteam schildert: „Wir tun wirklich alles, um möglichst jedem seinen Wunschtermin zu ermöglichen. Aufgrund der Flut der Anfragen ist dies aber praktisch unmöglich. Wir bitten um Geduld und Verständnis.“

Hausmüll und Gewerbeabfälle werden im Schichtbetrieb Tag und Nacht verbrannt und die entstehende Energie als Strom und Fernwärme genutzt. Mit viel Aufwand wird derzeit dafür gesorgt, dass die Schichten keinen Kontakt untereinander haben – denn es soll auf jeden Fall vermieden werden, dass durch einen Infektions- oder Quarantänefall ein ganzer Teil der Belegschaft ausfällt und der Betrieb eingestellt werden muss.

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„Formal heißt das ‚Sicherstellung der Entsorgungssicherheit‘. Rein praktisch würde das bedeuten, dass in einem solchen Fall irgendwann die Mülltonnen nicht mehr geleert würden. Das wäre nicht zuletzt aushygienischen Gründen nicht auszudenken“, sagt Peter Bollig.

Es gibt ein Notfallszenario

Aber auch in vielen anderen Bereichen, beispielsweise der Deponie, dem Bio-Kompostwerk und der Sortieranlage gehe der Betrieb nahezu normal weiter.

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Damit dies möglich ist, musste sich Projektingenieurin Inke Titscher, Mitglied im Corona-Krisenstab, so einiges einfallen lassen: „Wir haben die Bedingungen jedes Arbeitsplatzes unter Corona-Aspekten noch einmal genau unter die Lupe genommen und optimiert. Mehrmals täglich werden alle relevanten Kontaktflächen von einem Mitarbeiter mit unserem ‚Coronamobil‘, einem kleinen Elektroscooter, angefahren und desinfiziert. Ein Notfallszenario sieht sogar das Waschen unserer Atemschutzmasken, die wir ja auch schon für unsere alltägliche Arbeit brauchen, vor, da der Markt zeitweise leergefegt war.“