Moers. Das Moers Marketing möchte ein Auto-Kino anbieten. Derzeit fehlen noch 40.000 Euro für die Umsetzung. Zur Auswahl stehen zwei Parkplätze.
„Ausverkauft“ heißt es jeden Abend. Die neuen Auto-Kinos sind in einer Zeit, in der eigentlich alle öffentliche Veranstaltungen verboten sind, ein begehrtes Ziel für einen abwechslungsreichen Abend. In Duisburg, Krefeld, Mülheim, Essen, Düsseldorf oder Kleve flimmern die Filme bereits unter freiem Abendhimmel. Und ab Mai vielleicht auch in Moers. Auf dem Friedrich-Ebert-Platz oder auf dem Parkplatz am Sportzentrum Rheinkamp.
Planung und Vorbereitung für ein mobiles Openair-Kino hat das Moerser Stadtmarketing übernommen. „Wir haben uns bei der gründlichen Prüfung ein bisschen Zeit gelassen“, sagt Marketingleiter Michael Birr, „damit wir nichts übersehen und keinen Fehler machen.“ Mit dem Atlantik-Kino fand sich ein fachlicher Berater, der beste Kontakte zu den Film-Verleihern hat. Birr: „Wir wollen ja keine alten Hüte spielen, sondern ein attraktives Programm zeigen.“
Als geeigneter Kino-Standort geprüft wurde zunächst der Parkplatz am Enni-Sportpark, hier finden 120 Autos Platz. In der Prüfung ist auch der zentrale Friedrich-Ebert-Platz, auf dem sonst die Kirmes aufgebaut wird. Parken können hier zwar über 600 Autos, als Freiluft-Kino stehen aber nur 200 Plätze zur Verfügung, da die Wagen wegen der aktuellen Hygiene-Vorschriften der Behörden einen großen Sicherheitsabstand benötigen.
Die LED-Leinwand mit modernster Technik ermöglicht – etwa für Kinder – theoretisch sogar Vorstellungen am hellen Nachmittag. Der gute Ton kommt über eine UKW-Frequenz aus dem eigenen Auto-Radio.
Karten fürs Autokino gibt’s nur online
Karten (22 Euro pro Auto) können – so der Plan – berührungsfrei nur online erworben werden. Das kann also bei vollem Haus bis 4400 Euro Einnahmen pro Vorstellung bringen. Michael Birr: „Klingt alles gut. Aber für die moderne Technik müssen alleine etwa 35 000 Euro bezahlt werden. Dazu kommen Personal, Parkeinweiser, Kosten für mobile Toiletten, Nutzung des Platzes und Abgaben an den Filmverleiher.“ Die würden angeblich bis zu 52 Prozent von jedem der verkauften Tickets betragen.
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Deshalb klafft in der Kalkulation des Stadtmarketings noch eine Lücke von 40.000 Euro. „Gelingt es uns in den nächsten Tagen, Sponsoren zu finden, die bereit sind, den Betrag zu zahlen, kann am 8. Mai das Autokino in Moers starten.“ Michael Birr hofft, „dass es in unserer Stadt genug große Unternehmen gibt, die bereit sind, die gute Sache zu fördern.“
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Angesprochen werden nicht nur Unternehmen wie Enni, Volksbank oder die Sparkasse am Niederrhein, sondern auch Autohäuser. In Düsseldorf etwa stieg ein VW-Händler als Präsentator zu. Auto und Auto-Kino, das passt halt zusammen.
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Mit eingebunden werden in das Projekt sollen nach Möglichkeit auch die Moerser Schausteller, die in diesem Jahr ganz harte Zeiten haben. Denkbar: Bei der Online-Bestellung der Kino-Karten kann man gleich Popcorn, die Tüte Mandeln, ein frisches Sandwich oder die Flasche Bier als Bord-Verpflegung ordern und bei Fahrt auf den Platz durchs Autofenster in Empfang nehmen. Michael Birr: „Zuletzt müssen die Behörden prüfen und zustimmen.“ Und dann: Film ab. Und Moers hätte in schweren Zeiten eine neue Attraktion.