Moers. Der erste Tag der Ladenöffnungen weckt in Moers leise Hoffnung bei Händlern und Stadtmarketing. Von unbeschwertem Shopping-Vergnügen keine Spur.

Verglichen mit den vergangenen Wochen war die Innenstadt in Moers am Montag gut gefüllt. Viele Bürger nutzten die ersten Lockerungen der Landesregierung, die nun eine Öffnung von Geschäften bis zu einer Größe von 800 Quadratmetern sowie von Buch-, Fahrrad- und Autohändlern zulassen. Entsprechend lebhafter als noch Tage zuvor ging es in der Innenstadt zu.

Unter den Hygienevorgaben und Abstandsregelungen, die nur eine bestimmte Anzahl von Kunden, die sich gleichzeitig in den Läden aufhalten dürfen, zulassen, erwachte der Handel ganz langsam wieder zum Leben. Und die Lockerung weckt leise Hoffnungen bei den Einzelhändlern, die sich allerdings noch zurückhaltend zeigen. Es seien bereits viele Kunden bei ihr gewesen, sagte Christine Reps, die seit 20 Jahren die Villa Wölkchen an der Fieselstraße betreibt. „Aber es ist schon ein eigenartiges Gefühl.“ Selbst müsse man sich zur Zurückhaltung im Umgang mit den Kunden zwingen. Und allein die Distanzvorgaben zeigten, „dass es noch ein fragiles Gebilde ist“.

Thalia öffnet erstmal nur bis 17 Uhr

Eine Ansicht, die man bei Thalia teilt. Auch dort ist man zurückhaltend optimistisch. Zunächst einmal sei man froh, dass man wieder öffnen dürfe, sagt eine Pressesprecherin auf Nachfrage. Mit dem Kundenzuspruch in Moers sei man auch sehr zufrieden. Allerdings müsse man vorsichtig sein, was die kommenden Wochen anbelange. Aus diesem Grund werde die Moerser Filiale vorerst nur bis 17 Uhr geöffnet haben.

Ob aus dem derzeit fragilen Gebilde bald wieder ein festes Fundament für einen gesunden Einzelhandel entstehen kann, werden die kommenden Wochen zeigen. Allerdings: Von einem unbeschwerten Einkaufserlebnis sei man noch weit entfernt, sagt Michael Birr im Gespräch mit der NRZ.

Hoffen auf die kommenden Wochen

Der Geschäftsführer von MoersMarketing drehte am Montag gleich mehrere Runden durch die Innenstadt. Etwa 90 Prozent der rund 300 Geschäfte seien nun wieder geöffnet, sagt Birr. Ob aber bald die restlichen zehn Prozent nachziehen und ihre Geschäfte ebenfalls öffnen dürften, hänge auch vom Verhalten der Kunden ab.

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Diese verhielten sich zwar sehr rücksichtsvoll und geduldig, doch nur die wenigsten seien mit Atemschutzmasken unterwegs. „Das finde ich schade“, sagt Michael Birr. Schließlich müsse man alles tun, um die Ansteckungsrate weiter zu senken.

Nur so könne man dafür sorgen, dass auch die großen Geschäfte sowie Gastronomien und Eiscafés wieder öffnen dürften. Dies alles sei schließlich für eine funktionierende Innenstadt entscheidend. Dafür müsse die Corona-Pandemie aber weitestgehend unter Kontrolle gebracht werden. Solange dies nicht gelinge, könne „von Gute-Laune-Shopping“ keine Rede sein, sagt der Geschäftsführer, der außerdem hofft, dass die Landesregierung den jetzt vollzogenen Schritt in den kommenden Wochen nicht doch wieder rückgängig machen muss.

  • >>>Ordnungsamt verstärkt Kontrollen Parallel zur Öffnung der meisten Geschäfte hat das Ordnungsamt die Kontrollen in der Innenstadt verstärkt. Das bestätigte Stadtsprecher Klaus Janczyk. Bei den Kontrollen habe man keine gröberen Verstöße gegen die Abstandsgebote feststellen können. Und auch die Einzelhändler hätten sich an die Regeln gehalten.