Kamp-Lintfort. Angehende Abiturienten gehen in Kamp-Lintfort ab Donnerstag wieder zur Schule. Kollegien und Schulträger müssen in Corona-Zeiten kreativ sein.
Schichtarbeit ist ab kommenden Donnerstag am Georg-Forster-Gymnasium angesagt. Grund ist die Aufnahme des Unterrichts für den Abiturjahrgang.
Schon am Freitag waren Schulleiter Ludwig Wintzen und sein Team damit beschäftigt, alles Notwendige zu regeln, damit ab 23. April zumindest die Abi-Vorbereitung starten kann – und zwar so, dass die Ansteckungsgefahr gering gehalten wird. Es könnten 109 Schülerinnen und Schüler auf der Matte stehen. Müssen aber nicht. Das Erscheinen, so will es die Ministerin, ist freiwillig. „Wir werden die Kurse klein halten. Idealerweise können das Zehnergruppen sein, in Einzelfällen auch Kurse mit zwölf Teilnehmern“, erklärt der Schulleiter. Erarbeitet werde nur Abitur-Relevantes in Leistungs- und Grundkursen. Und das im Zweischicht-System. Je ein Raum des Gymnasiums werde dann nur für eine Doppelstunde von einem Kurs belegt.
20 bis 25 Lehrer werden dann laut Wintzen am Start sein – darunter auch Kollegen über 60 Jahre. „Die machen das freiwillig, weil sie eben Kurse in der Q 2 haben.“ Richtig wohl ist Wintzen bei der Situation nicht – vor allem mit Blick auf den schrittweisen Schulstart für andere Klassen schon ab dem 5. Mai, eine Woche vor dem Beginn der schriftlichen Klausuren der Abiturienten. Lieber wäre ihm, die Abiturienten wären durch, bevor weitere Schüler dazu kommen.
Zeit für die Reinigung von Kontaktflächen
Froh ist er, dass nur vier von ihnen mit dem ÖPNV kommen. Und froh ist er über die Zusage der Stadt, die Stunden der Reinigungskräfte trotz kleinerer Schüleranzahl nicht zu kürzen. So bleibt Zeit für die Reinigung der Kontaktflächen.
Dezernent Christoph Müllmann hatte am Freitag die Schulleiter eingeladen. Das, worauf aus seiner Sicht bei der Erlasslage am meisten Verlass ist: „Wir werden jeden Tag schlauer.“ Soll heißen: Was am Donnerstagabend aus Düsseldorf verkündet wurde, wird regelmäßig Ergänzungen erfahren müssen.
Wie geht es weiter, wenn wieder mehr Schüler kommen
Relativ einfach gestalte sich die Lage bei den Grundschulen, erklärt Müllmann, wenn in zwei Wochen die Viertklässler antreten. „Eine Klasse wird auf zwei Räume aufgeteilt.“ Platz und Lehrkräfte seien vorhanden. Auch der Schulbusverkehr werde entsprechend gestaltet. „Dass wir einen 50-er-Bus vollpacken können, wird noch lange dauern“, vermutet er. Wie aber mit jeder Klasse, die wieder einsteigt, das Ansteckungsrisiko klein gehalten werden kann, müsse sich zeigen.
Wie am Georg-Forster-Gymnasium gehen an der Unesco-Schule jetzt die Abiturienten in Kleingruppen an den Start. Auch können sich die Zehntklässler auf ihre Prüfungen hier wie an der Sekundarschule vorbereiten. Am örtlichen Gymnasium wird auf eine Prüfung in der Zehnten verzichtet. Für Seife und Einmalhandtücher sei gesorgt. Am Schulzentrum werden die Sanitäranlagen wie immer dreimal täglich gereinigt. Masken für alle wären schön, aber: „Wenn das flächendeckend passieren soll, muss das Land unterstützen“, sagt Müllmann.