Moers. In NRW dürfen Blutspendedienste in der Coronakrise weitermachen. Besondere Schutzmaßnahmen sind Pflicht. Die nächsten Termine stehen schon fest.

Blut spenden in Zeiten von Corona? „Das ist möglich und wichtig“, sagt Thorsten Hemmers, Referent beim Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) am Niederrhein. Blutspendedienste dürfen nach Beschluss der Landesregierung ihre Arbeit fortführen: „Man hat erkannt, dass die Sterberate ohne Blutspenden stark ansteigen würde.“

19 Prozent aller Spenden werden laut DRK zur Behandlung von Krebspatienten eingesetzt. Außerdem kommt das gespendete Blut bei Unfallopfern, bei Herzkranken und Magen-Darm-Erkrankten zum Einsatz. Die Versorgung mit roten, sauerstofftransportierenden Blutkörperchen kann so gewährleistet werden. „Die Corona-Pandemie ändert nichts daran, dass der Bedarf an Blutspenden hoch bleibt“, erklärt Hemmers. So werden beispielsweise die Unikliniken in Düsseldorf und Köln mit Blutspenden versorgt. Im Blut sind die Blutplättchen Thrombozyten enthalten. Sie werden im Knochenmark gebildet und spielen eine zentrale Rolle bei der Blutgerinnung: „Krebspatienten benötigen Thrombozyten.

Sie sind allerdings nur fünf Tage haltbar und müssen dann verabreicht werden.“ Das Lager ist schnell leer. Nachschub muss her, um Leben zu retten. In Moers gibt es trotz Corona-Sorge viele Lebensretter. Bis zu 60 Blutspender kommen laut Hemmers zu den Moerser Ortsterminen.

Momentan gelten virusbedingte Sonderrichtlinien: „Es sind schützende Glasscheiben vorhanden, das Personal trägt Mundschutz und Händedesinfektion ist Pflicht“, so Hemmers. Seit drei Wochen erfasse man neben der Körpertemperatur Urlaubsorte der letzten vier Wochen, um Personen mit Corona-Symptomen zu erkennen und nach Hause zu schicken. Corona-Testungen werden nicht durchgeführt, aber es werden Gesundheitsinformationen abgefragt.

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Der Fragebogen ist regelmäßig und unabhängig von der Corona-Pandemie auszufüllen. Ein Arzt führt Untersuchungen durch. Am Blutspende-Platz angekommen, wird der Sauerstoffgehalt gemessen. Die zur Sauerstoffmessung nötigen Blutstropfen werden momentan nicht aus dem Ohr, sondern aus dem Finger entnommen, um Abstand zu wahren.

Auch bei der Bettanordnung wird der Abstand eingehalten, was zu weniger Plätzen und weniger Spendern führt. Die Blutspende dauert nur wenige Minuten. Hauptamtliche, Ehrenamtliche und Jugendliche des Jugend-Rot-Kreuzes begleiten die Spender von der Anmeldung bis zum Ausgang. Ehrenamtliche über 60 Jahren sind nicht im Einsatz, „weil wir sie aus Altersgründen besonders vor Corona schützen wollen“, erklärt Hemmers.

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Statt Kaffee und Kuchen gibt es am Ende der Blutspende eine Lunch-Box zum Mitnehmen, damit niemand beieinander sitzt. Eine Mundschutzpflicht gibt es nicht, aber viele Blutspender tragen freiwillig Mundschutz. Ohnehin ist die Solidarität groß: „Viele Blutspender überraschen uns mit lieben Worten und Pralinen. In dieser außergewöhnlichen Zeit freut uns das sehr.“ Blutspender werden dringend gesucht.

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Wer Blut spenden
möchte, muss mindestens 18 Jahre alt sein, mindestens 50 Kilogramm wiegen und darf bei der ersten Blutspende nicht älter als 64 Jahre sein. Ein gültiges amtliches Personaldokument mit Lichtbild muss zur Blutspende mitgebracht werden, wie das Deutsche Rote Kreuz mitteilt.

Die Termine: 22. April, 12 bis 16 Uhr, Sparkasse am Niederrhein am Ostring 4 – 7. 19. Mai, 15 – 19.30 Uhr, ev. Gemeindehaus Kapellen, Bendmannstraße 3. 19. Juni, 15.30 bis 19 Uhr, Begegnungsstätte Scherpenberg, Homberger Straße 350. 12. Juni, 15 bis 18.30 Uhr, Gemeindehaus St. Ida, Eicker Grund 102.