Am Niederrhein. In Zeiten des Kontaktverbotes ist auch die Arbeit für die Ehrenamtlichen von „Klartext für Kinder“ schwierig. Das betrifft etliche Projekte.

Die Einschränkungen der vergangenen Wochen wirken sich auf das Leben aller aus. Besondere Folgen hat das Kontaktverbot auch für jene Kinder und Jugendlichen, die sonst auf die Hilfe von Ehrenamtlichen setzen können. Das Coronavirus hat die Arbeit von „Klartext für Kinder – aktiv gegen Kinderarmut“ massiv ausgebremst. Tausende bedürftige Kinder aus Moers, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg können in dieser Zeit nicht die übliche Unterstützung erfahren.

Das Fußball-Feriencamp bei Fichte Lintfort ist abgesagt. Die mobile Kindertafel fährt nicht mehr. „Unsere Ehrenamtlichen gehören fast alle zur Risikogruppe“, sagt die erste Vorsitzende Maria Welling im Gespräch mit der NRZ. Die Situation bedauern alle Helferinnen und Helfer des Vereins. Aber der Schutz der Gesundheit gilt natürlich auch hier, die Rücksichtnahme auf besonders gefährdete Menschen. Abgesehen davon mussten die Partnerköche ihre Restaurants schließen, wie Welling weiter ausführt. Einen Lieferservice haben sie nicht und derzeit noch ganz andere Sorgen.

Auch die Frühstückstafel macht eine Zwangspause. Das habe sich ohnehin erledigt, weil die Schulen geschlossen sind, sagt Maria Welling. Aber: „Sobald die Einschränkungen zurückgenommen sind, werden wir wieder starten.“ Dann werden erst die jüngeren Helferinnen und Helfer gefragt, zunächst morgens ab 6.30 Uhr frische Brötchen zu schmieren und zusammen mit frischem Obst auszugeben .

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„An die Kinder denke ich derzeit viel“, sagt die Klartext-Vorsitzende mit Blick auf die junge Klientel. Es kommt vieles zusammen. Auch die Einzelfallhilfe kann in dieser Zeit nicht wie gewohnt umgesetzt werden. Die Geschäfte haben größtenteils geschlossen, somit können keine Schuhe oder Möbel gekauft werden. Bei großen Onlineversandhändlern wolle man nicht bestellen, erklärt Welling. Das Geld soll weiter in den örtlichen Handel fließen. Abgesehen davon gehört der soziale Aspekt des gemeinsamen Besorgens oft zum Gesamtpaket. Und somit eben der Kontakt zu den Familien – momentan ist das nicht möglich.

Die Antragsgruppe kann gleichwohl weiter Anträge bearbeiten. Und in ganz dringenden Fällen, „wenn wirklich Not herrscht“, wird auch online bestellt. Wie im Falle des Mädchens, das ein Notebook brauchte, um zuhause die Aufgaben der Schule erledigen zu können. Unterricht am heimischen Schreibtisch ist eben nicht für alle selbstverständlich durchführbar.

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Die Anträge werden soweit vorbereitet, dass die Patinnen und Paten zur Umsetzung schreiten können, sobald das wieder möglich ist. Drängende Probleme dürften nicht aus den Augen verloren werden. „Und Kinderarmut ist eines der drängendsten, insbesondere hinter geschlossenen Haustüren“, betonen Maria Welling und Geschäftsführer Michael Passon. Die Kooperationspartner in den sozialen Institutionen werden gebeten, soweit es die Arbeit zulasse, die Anträge auf Hilfen für bedürftige Kinder zu schicken. Info und Kontakt: klartext-fuer-kinder.de