Moers. Das Schlosstheater Moers ist wegen der Coronakrise geschlossen. Doch das Ensemble um Intendant Ulrich Greb sucht neue Wege für seine Botschaften.
In der Coronakrise setzt das renommierte Schlosstheater Moers weiter auf das Internet. Im Mittelpunkt steht in der kommenden Woche ein Stück, das in dieser Zeit aktueller kaum sein könnte.
Schon am vergangenen Samstag hatte sich das Schlosstheater über seine Internetseite www.schlosstheater-moers.de und den Facebook-Kanal gemeldet. Zu sehen war „Zur schönen Aussicht“ von Ödön von Horvath. Die Inszenierung von Ulrich Greb) hatte in der Spielzeit 2018/2019 am Schlosstheater Premiere und wurde beim NRW-Theatertreffen Münster 2019 ausgezeichnet. Davor gab es mit „Die Mutter aller Fragen“ bereits ein weiteres Angebot.
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Das Experiment ist offenbar gelungen, wie Dramaturgin Viola Köster schreibt: „Die ersten Online-Veranstaltungen des Schlosstheaters waren ein voller Erfolg! Über unsere Homepage sowie auf unserer Facebookseite konnten die Zuschauerinnen unsere Mitschnitte ansehen sowie auf Facebook in einen Live-Chat mit dem Ensemble einsteigen. Sowohl unser Moerser Publikum als auch überregionale Freunde des Schlosstheaters waren dabei und haben uns darin bestätigt, mit der Krise weiter produktiv umzugehen.“
Am kommenden Samstag, 4. April, bietet das Ensemble eine visuelle Lesung von „Die Pest“ von Albert Camus an. Die Inszenierung des Schlosstheaters aus dem vergangenen September liegt der Lesung zugrunde. Dabei sitzen sechs Schauspielerinnen und Schauspieler im Bühnenbild der Inszenierung, das aus einem Quarantänezelt besteht. Laut Mitteilung des Schlosstheaters sprechen sie den Text von Camus, der von Ausschnitten aus der Inszenierung durchbrochen wird.
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Viola Köster: „Corona ist nicht die Pest und wir leben 2020 nicht im Krieg. Dennoch fordert auch dieses Virus derzeit Tote und schafft es, weltweit den Alltag der Menschen sowie das globale Wirtschaftssystem aus den Angeln zu heben. Auch das Theater ist davon nicht ausgenommen. Ganz im Gegenteil. Denn gerade das Theater lebt vom gemeinsamen Erleben.“
Die visuelle Lesung von „Die Pest“ ist am kommenden Samstag, 4. April von 18 – 24 Uhr auf der www.schlosstheater.de und bei Facebook (Schlosstheater Moers) zu sehen, zusätzlich gibt es auf Facebook ab 18 Uhr die Möglichkeit zum Live-Chat. An den folgenden Sonntagen (12. und 19. April) ist die Lesung von 18 – 24 Uhr auf der Internetseite zu sehen.
Termine: Freitag, 3. April – Samstag, 4. April: Virtuelles Gastspiel: „Die Mutter aller Fragen oder 25 Rollen, die eine Frau niemals spielen sollte“ von Susanne Zaun auf www.nachtkritik.de. Freitag, 10. April: Kabale und Liebe von Friedrich Schiller, von 18 bis 24 Uhr auf www.schlosstheater-moers.de
Für Freitag, 17. April können Facebook-Nutzer abstimmen, welche dieser Inszenierungen sie als Video-Stream sehen möchten: 1. „Futur II“ (Inszenierung: Ulrich Greb, 2012). 2. „Der Geizige“ nach Moliere (Inszenierung: Philipp Preuss, 2011) 3. „Richard III“ von Shakespeare (Inszenierung: Ulrich Greb, 2016).