Samstag in Zeiten von Corona: Viele wollen Garten und Co. auf Vordermann bringen oder in die Sonne. Wir haben uns am Niederrhein umgesehen.

Am Niederrhein. Strahlender Sonnenschein und Wochenende, doch zuhause bleiben ist in Corona-Zeiten das Gebot der Stunde. Halten sich die Menschen der Stunde am Samstag daran, nachdem sich die ganze Woche noch viele an öffentlichen Plätzen und in den Parks tummelten? Am Niederrhein sieht es danach aus.

Zwar wollen viele an die frische Luft, gehen spazieren, joggen oder fahren Rad, aber stets alleine, zu zweit oder als Familie. An der Halde Norddeutschland in Neukirchen-Vluyn, wo sonst Dutzende die Himmelstreppe heraufsprinten, geht es ruhiger zu. Die Treppe ist gesperrt, Spaziergänger haben sich wegen des böigen Windes dick eingepackt und genießen die Sonne. Alle halten viel Abstand voneinander. Oben auf der Halde lassen vereinzelt Familien Drachen steigen. Zumindest ein bisschen draußen bewegen - das haben sich auch die Besucher im Moerser Schlosspark gedacht. Hier sitzen sie - alleine oder zu zweit - auf einer Bank und lassen sich die Sonne ins Gesicht scheinen.

Schlange am Baumarkt - Nur bestimmte Anzahl Kunden darf hinein

Auch beim Edeka-Markt im Kerkener Ortsteil Aldekerk, ansonsten am Samstagvormittag immer sehr gut besucht, ist etwas Ruhe eingekehrt. Die meisten scheinen erst mal genügend Vorräte eingekauft zu haben. Geduldig warten die Kunden an der Fleischtheke und an der Kasse, wo Striche auf dem Boden den Sicherheitsabstand markieren. Die Kassiererinnen werden durch Plexiglas geschützt, tragen Handschuhe und sind trotz der anstrengenden Woche freundlich. „Ich freue mich auf den freien Sonntag wie schon lange nicht mehr“, sagt eine Verkäuferin.

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Von Jan Jessen, Denise Ludwig, Simon Gerich und Stephan Hermsen

Der Parkplatz vor dem Baumarkt „Toom“ in Neukirchen-Vluyn ist voll, draußen hat sich eine Schlange gebildet. Viele wollen in der freien Zeit wohl Garten, Balkon und Haus auf Vordermann bringen. Richtig nahe kann man den anderen Kunden dabei aber nicht kommen. Security steht vor dem Eingang und lässt nur eine bestimmte Anzahl Menschen herein, ein Einkaufswagen ist Pflicht. Die Kunden nehmen es gelassen hin. „Ich muss in unserer Wohnung etwas im Bad reparieren, sonst wäre ich gar nicht gekommen“, erzählt Bernd Kuhls. „Ich finde es aber sehr gut, dass nur wenige gleichzeitig hereinkommen, so ist die Ansteckungsgefahr für Kunden und Mitarbeiter gering.“

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Biohof hat Öffnungsgzeiten erweitert - Zeit für regionale Produkte

Einiges los ist weiterhin auf dem Naturhof Beyen in der Gemeinde Kerken. Auf dem Parkplatz sind zwar längst nicht so viele Kennzeichen aus dem Ruhrgebiet wie sonst zu sehen. Viele aus der näheren Umgebung kommen aber trotzdem zum Einkaufen in den Hofladen ganz in der Nähe der A40. Desinfektionsmittel steht bereit, genau wie vor dem Eingang des Biolandhofs Frohnenbruch im Kamp-Lintforter Ortsteil Hoerstgen. Schilder weisen auf die neuen Hygienemaßnahmen hin. Maximal fünf Kunden dürfen in den Laden, der Rest muss draußen warten.

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Der Biohof hat seit ein paar Tagen extra die Öffnungszeiten erweitert, damit die Menschen mehr Platz haben und sich der Andrang entzerrt. „Für ausgedehnte Einkäufe bei den regionalen Erzeugern fehlt mir sonst die Zeit“, erzählt eine Kundin. Jetzt könne sie aber nicht arbeiten. „Ich achte auf ausreichend Abstand und habe auch die Kinder zuhause gelassen“, sagt die junge Frau.