Kamp-Lintfort. Kamp-Lintfort plant acht Projekte, um neuen Wohnraum zu schaffen. Hier ein Überblick über den aktuellen Stand der Dinge - und wann es losgeht.

Die Stadt wächst: In den kommenden fünf Jahren entstehen in acht neuen kleineren und größeren Wohngebieten voraussichtlich rund 1700 neue Wohneinheiten. So stark ist Kamp-Lintfort zuletzt Mitte der 1990er Jahre gewachsen, als wegen des Balkankrieges 3000 Menschen Zuflucht in Kamp-Lintfort suchten – und viele blieben. Anders als damals wachse die Stadt nun aber organisch – durch Zuzug, mehr Geburten und ihre Attraktivitätssteigerung, sagt Bürgermeister Christoph Landscheidt.

Attraktiven und bezahlbaren Wohnraum schaffen steht im Rathaus ganz oben auf der Agenda. Dabei ist Stadtplanerin Monika Fraling und Bürgermeister Landscheidt wichtig, mit der Wohnbebauung nicht einfach „auf die grüne Wiese“ zu gehen, wie es in der Vergangenheit in anderen Städten oft der Fall war. So entstanden häufig isolierte Wohnblöcke am Stadtrand.

Die acht aktuellen Projekte in Kamp-Lintfort sind fast alle mitten in der Stadt positioniert oder schließen an ein Siedlungsgebiet an. Da wo es möglich ist und sich ein passender Investor findet, soll geförderter Wohnungsbau entstehen. Hier ein Überblick über den aktuellen Planungsstand:

Das größte Projekt: Neues Stadtquartier Friedrich-Heinrich (zwischen 800 und 1000 Wohneinheiten)

Der Stand der Dinge: Geplant sind nach der Landesgartenschau fünf Baufelder mit unterschiedlichen Nutzungen und Wohnbebauungsformen. „Das Konzept soll aber flexibel bleiben“, betont Planungsamtsleiterin Monika Fraling. Noch stehen nach der Laga Lärmschutz- und Bodengutachten an. Laut Fraling sei RAG MI schon mit einigen interessierten Investoren im Gespräch. Es wird drei Zufahrten geben über den Bendsteg, die Südstraße und die Heinrichstraße. Gebaut wird bereits an der ehemaligen Lohnhalle und dem nebenstehenden Komplex. Dort plant der Investor im ehemaligen Lüftergebäude eine Gastronomie nahe des Quartiersplatzes.

Fertigstellung: Noch nicht konkret zu bestimmen: „Hier liegt der Ball bei der RAG MI“, sagt Fraling.

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Wohnen am Volkspark östlich der Franzstraße (83 Wohneinheiten)

Stand der Dinge: Geplant sind aktuell 83 Wohneinheiten als Doppel- und Reihenhäuser mit einer Grundstücksgröße von 150 bis 300 Quadratmetern, die von der Vista-Reihenhaus GmbH realisiert werden könnten. Außerdem entsteht dort eine neue Kita.

Fertigstellung: Baustart ist für 2021 anvisiert.

Wohnbebauung Vinnstraße (etwa 30 bis 40 Wohneinheiten)

Stand der Dinge: Auf dem städtischen Gelände sei das Konzept noch in Arbeit, sagt Fraling. Ziel ist hier, auf dem ehemaligen DJK-Platz bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Außerdem wird hier die Kita Wirbelwind erweitert.laga 2020 in kamp-lintfort - hier gibt es die infos

Fertigstellung: Wenn alles gut geht, ist ein Baustart bereits 2021 möglich.

Wohnen am Kamper Berg (etwa 10 und dazu noch einmal 20 Wohneinheiten)

Stand der Dinge: Laut Fraling gibt es auf dem städtischen Grundstück einen „ernstzunehmenden Interessenten“, dessen Projekt die Stadt gerade prüfe. Dieser plane ein Objekt mit „besonderen Wohnformen“. Die restliche Fläche will die Stadt selbst im Eigenheimbereich vermarkten. „Hier gibt es für uns aber noch einige Hausarbeiten zu erledigen“, so Fraling mit Blick auf die besondere Lage und den Denkmalbereich Kamper Berg.

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Fertigstellung: Baubeginn ist frühestens für 2022 angedacht.

Rathausquartier (etwa 150 Wohneinheiten)

Stand der Dinge: Angestrebt wird ein Wohnungsangebot für unterschiedliche Zielgruppen – unter anderem auch geförderter Wohnungsbau. Es gibt mehrere Investoren, darunter die Firma Tecklenburg, die zwei Mehrfamilienhäuser baut, und die Awo, die Seniorenwohnungen errichtet. Zwei Gebäudekomplexe entstehen an der Wilhelmstraße, zwei Komplexe mit Stadthäusern an der Markgrafenstraße. Bei einem weiteren Komplex, der an das Terrassenhaus anschließt, gibt es Gespräche mit mehreren Investoren. Im Gespräch ist auch ein Eckhaus mit Eigentumswohnungen. Gerade entsteht der neue Park, der Mitte des Jahres fertig sein soll.

Fertigstellung: Baubeginn ist zum Teil schon in diesem Jahr, für den Anbau an die Wilhelmstraße 28 dürfte es in Richtung 2022 gehen.

Die Laternen sind schon montiert, der Park im neuen Rathausquartier soll Mitte des Jahres fertig werden.
Die Laternen sind schon montiert, der Park im neuen Rathausquartier soll Mitte des Jahres fertig werden. © FUNKE Foto Services | Markus Weissenfels

Wohnen hinter der Janusz-Korczak-Schule (20 bis 30 Wohneinheiten)

Stand der Dinge: Das Grundstück gehört der Stadt und der evangelischen Kirchengemeinde. Beide wollen das etwa 6500 Quadratmeter große Areal gemeinsam erschließen. Im Blick sind hier auch besondere Wohnformen wie etwa Gemeinschaftswohnen.

Fertigstellung: Ein Baustart wäre 2023 möglich.

Wohnen im Niersenbruch (möglich sind bis zu 250 Wohneinheiten)

Stand der Dinge: Aktuell wird die Verfügbarkeit der in Frage kommenden 7,8 Hektar Land zwischen Kranichweg, Saalhoffer Straße, Fasanenstraße und Wiesenbruchstraße geprüft. Das ist zum Teil in städtischer und privater Hand, aber auch Vivawest ist hier Landeigentümer. Zu klären sind auch noch Fragen wie die Anbindung an den Verkehr und die Anpassung an das bisherige Wohnumfeld. Denkbar ist eine Bebauung mit Einfamilien- und Reihenhäusern. Ein moderater Geschosswohnungsbau mit teilweise geförderten Wohnungen ist auch hier nicht ausgeschlossen.

Fertigstellung: Ein Baustart ist denkbar für 2023

Wohnen Kleine Heide (150 bis 200 Wohneinheiten)

Stand der Dinge: Die Fläche des ehemaligen Mitarbeiterparkplatzes der Zeche wollen die Eigentümer Stadt, RAG MI und Vivawest gerne gemeinsam entwickeln. Die Abstimmungen zwischen RAG MI und Vivawest dauern an. Wenn es hier passt, wäre auch Geschosswohnungsbau mit teilweise geförderten Wohnungen denkbar.

Fertigstellung: Ein Baustart wäre 2023 möglich.