Neukirchen-Vluyn. Neukirchen-Vluyn: Kleingärtner geben Tipps für die Gartensaison: Was man jetzt pflanzt, wie man zu Salat an Ostern kommt, wozu Prillauge gut ist.

Auch wenn das Wetter noch nicht mitspielen will: Der Frühling steht vor der Tür, und das bedeutet wieder jede Menge Arbeit für die Hobbygärtner. Arbeit? Klaus Kaiser und Jürgen Liebke vom Kleingartenverein Unsere Scholle in Neukirchen-Vluyn würden ihre Aktivitäten im Freien niemals so nennen.

„Der Garten ist unsere größte Freude“, meinen sie einmütig. Die lang gedienten Gärtner sitzen auf Parzelle 143 in der Laube und sparen nicht mit Tipps für jene, die sich in diesen Tagen ebenfalls ans Werk machen wollen.

Idylle am Eingang der Anlage.
Idylle am Eingang der Anlage. © Funke Foto-Services | Rüdiger Bechhaus

Noch ist alles still in der Anlage an der Niederrheinallee, aber die Singvögel rufen schon den Frühling. Es herrscht die Ruhe vor dem Sturm, schon Mitte/Ende März starten die Gärtner in die Saison: „Ich habe Kalk gestreut. Das verbessert den Boden und das Wachstum“, weiß Liebke, inzwischen Ehrenmitglied in „Unsere Scholle“ und stolze 47 Jahre dabei. Den Kalk gebe es zum Beispiel in Baumärkten oder im Raiffeisenmarkt.

Im Mistbeet und im Treibhaus könne man auch schon Salat pflanzen. „Den haben wir zuvor gesät und keimen lassen, bis es kleine Pflänzchen waren“, sagt Jürgen Liebke. Kohlraben-Pflänzchen könnten ebenfalls in die Erde. „Gegen mögliche Fröste stelle ich Grablichter ins Treibhaus und einen Eimer Wasser, der zieht die Kälte an“, weiß er. „Auf diese Weise gibt es bei uns schon zu Ostern frischen Salat.“

Die Pflanzkartoffeln jetzt kaufen

Jetzt könne der Gärtner auch die Pflanzkartoffeln kaufen. Der eine lasse sie vorkeimen in einem dunklen, warmen Raum, der andere wiederum nicht. „Wer sie Ende März schon pflanzt, sollte aber eine Folie gegen Frost darüber decken“, erklärt Jürgen Liebke. Dazu müsse der Boden aber etwa zehn Grad Wärme haben. „Früher hieß es, man legt die Knolle mit den Augen nach oben in die Erde. Das ist der Kartoffel aber eigentlich egal“, hat Klaus Kaiser festgestellt. Er ist seit neun Jahren dabei.

Ende März sei auch eine gute Zeit, um Möhren zu säen und Steckzwiebeln zu setzen, berichtet Liebke. Auch neue Zierstauden, Stiefmütterchen und Primelchen könnten jetzt in die Erde, ergänzt Kaiser. „Was frühzeitig rauskommt, ist später nicht so anfällig gegen Läuse“, haben die beiden festgestellt. Grundsätzlich vermeide man den Chemieeinsatz im Garten.

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„Läuse kann man gut mit einem Guss Pril-Lauge bekämpfen, Kartoffelkäfer werden einfach abgesammelt, die Gärten sind ja nicht so groß.“ Gedüngt wird beispielsweise mit gekörntem Rinderdung: „Den gibt es im Handel zu kaufen.“ Neben der Entspannung im Grünen sei auch der Geschmack der Eigenproduktionen ganz wichtig. „Unser Gemüse schmeckt besser als gekauftes“, so Klaus Kaiser.

Thema Klimawandel: „Dazu kann man im Garten wenig sagen, gewiss ist aber, dass wir in den Hitzesommern viel, viel gegossen haben“, sagt Kaiser. Tipp der „alten“ Gärtner: „Niemals den Sprenger nehmen, Besser ist es, den Wasserschlauch auf den Boden des fraglichen Bereichs zu legen. Und dies niemals tagsüber sondern erst sehr spät abends tun, damit das Wasser nicht verdunsten kann.“

Mit Frau und Kindern zur „Scholle“ in Neukirchen-Vluyn

„Ich liebe meinen Garten“, beschreibt Kaiser seine Passion, die ihn zum stellvertretenden Vorsitzender des Vereins „Unsere Scholle“ gemacht hat. Besonders schön seien die Sommer in seiner grünen Oase. Was Ehrenmitglied Jürgen Liebke bestätigt: „Inzwischen bin ich zwar nur noch in meinem Garten hinterm Haus aktiv statt hier in der Anlage. Aber ich erinnere mich noch gern an die Zeit, als ich sommertags mit Frau und Kindern nach Feierabend hierhin gezogen bin. Das war immer wunderschön.“ Nirgends könne man so entspannen.