Moers. Die Joyful Voices und der Reflex Choir aus Norwegen baten zum gemeinsamen Konzert. Die beiden Chöre verbindet eine lange Geschichte.

Alle Sitzplätze waren am Mittwochabend gefüllt. Zuschauer jeden Alters waren in die Moerser Stadtkirche gekommen, um ein Chorerlebnis der Extraklasse zu genießen: Auf Einladung der evangelischen Kirchengemeinde Moers und dem Moerser Chor Joyful Voices war der Reflex Choir aus dem norwegischen Oslo zu Gast.

Die Sängerinnen und Sänger zählen zu den renommiertesten der europäischen Gospelszene. Drei Mal waren sie bereits in Moers. Der erste Auftritt fand 2003 statt. Damals entdeckte einer der Osloer Sänger die Joyful Voices beim Stöbern im Internet. Beim vierten Besuch hatte der Reflex Choir etwas Besonderes im Gepäck: Gospel Celebration. So heißt das Tour-Programm, mit dem der Reflex Choir momentan deutschlandweit unterwegs ist.

Ein Konzert – zwei Chöre.
Ein Konzert – zwei Chöre. © FFS | Ulla Michels

„In Moers waren die Eintrittskarten schnell ausverkauft“, sagte Heike Oppenberg am Mittwoch vor dem Auftritt. Oppenberg singt seit 1993 bei den Joyful Voices. Damals ging die Gruppe aus dem Oberstufenchor am Gymnasium Filder Benden hervor. Dass die ehemaligen Schüler heute mit bekannten Osloer Musikern auf der Bühne stehen, können sie kaum fassen: „Wir sind Fans des Reflex Choirs. Lieder des Chorleiters Martin Alfsen singen wir regelmäßig.“

Einsätze sitzen perfekt

Sodann betraten die 35 Sängerinnen und Sänger der Joyful Voices in klassischem Schwarz gekleidet die Kirche. Notenbücher und verkabelte Technik? Nicht doch. Dank Groove im Blut und vielen Proben mit Chorleiter Ernst Ickler saßen Songtexte und Gesangseinsätze perfekt.

Das Publikum war klatschend und mitwippend sofort von den energievollen Stimmen angetan. Lieder wie Alfsens „Because you loved me“ und „You are the Rock“ zauberten dem Publikum und dem anwesenden Komponisten ein Lächeln aufs Gesicht. Der temporeiche Wechsel zwischen Männer- und Frauenstimmen ließ Klassiker wie Simon und Garfunkels „Bridge over troubled Water“ in einem modernen, mitreißenden Klanggewand erscheinen. Das i-Tüpfelchen: Untermalungen von rockiger E-Gitarre, lässigem Schlagzeug und Keyboard mit waschechtem Blues.

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Hervorragend aufgewärmt und von der Lebensfreude des Gospels erfüllt, ging es weiter: „Morgens sind sie in Oslo gestartet und abends sind sie nun bei uns in Moers“, kündigte Ickler den Reflex Choir an. Die elf Osloer Sängerinnen und Sänger legten direkt los: Die hoffnungsfrohe Nachricht des Gospels war ungefiltert zu spüren, als die Lieder „You are the Light“ und „All because of Jesus“ den stimmungsvoll beleuchteten Kirchenraum erfüllten. Soloparts der einzelnen Sänger sorgten für Gänsehaut.

Begeistert von der Freude und dem Taktgefühl der Moerser Zuhörer hielt Alfsen den Moment in einem Erinnerungs-Selfie fest. Der große Publikumsapplaus zeigte: Wiedersehen herzlichst erwünscht.