Kamp-Lintfort. In Kamp-Lintfort macht die Stadtspitze Werbung für den neuen Tierpark und empfängt die Möhnen als Tierpfleger, Ziegenbock und Esel.

Nur gut, dass die Möhnen den Weg schon kennen – sonst hätten sie im Baustellenirrgarten vor dem Rathaus womöglich ihr Ziel aus den Augen verloren. Haben sie aber nicht: Oberpünktlich hämmerte Obermöhne Elli um 14.11 Uhr mit ihren wilden Schwestern solange vor die Glastür des Rathauses, bis ein Tierpfleger die wilde Herde hereinließ ...

Tierpfleger Landscheidt prangte vorne auf der Jacke, hinten aufgedruckt war das Logo des Tierparks Kalisto, der demnächst auf dem Gelände der Landesgartenschau eröffnen wird.

Mächtig zu tun hatte Tierpfleger Landscheidt aber nicht nur mit den Möhnen, sondern auch mit Ziegenbock (Dezernent Christoph Müllmann mit Kinnbart und Hörnern) und Esel (Kämmerer Martin Notthoff im grauen Ganzkörperpelz). Dazu machten wilde Tanzmäuse, ein weißer Hai, ein als Maskottchen getarntes Erdmännchen und versprengte Schafe das Foyer des Rathauses unsicher. „Ohne Tierpfleger geht hier gar nix“, raunte Landscheidt erklärend.

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Obermöhne Elli hatte jedenfalls tierisch Spaß, als sie in Nullkommanix den Rathausschlüssel in der Tasche hatte und das Tierparkpersonal samt Stallbewohner enttarnt und an die Leine gelegt hatte: „Ich hab’ ihn“, nickte sie ihren Kolleginnen triumphierend zu, nachdem sie ihren „Lieblingsbürgermeister“ ordentlich gebützt hatte.

Der war offensichtlich gar nicht mal so unglücklich über diesen Machtwechsel: „Ich freu’ mich, dass ihr das Rathaus okkupiert habt“, flirtete er unverhohlen mit den wilden Weibern. „Du siehst heute fantastisch aus“, revanchierte sich Elli zuckersüß. Später im Festzelt wusste sie auch, warum: „Der sollte einfach immer einen Bart tragen, oder?“ lobte sie den aufgemalten Gesichtspullover von Tierpfleger Landscheidt.

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Dass die Landesgartenschau in Kamp-Lintfort auch den Karneval fest im Griff hat, zeigten viele originelle Verkleidungen: Die Mitarbeiter des Jugendamts tanzten im Stil der 1970er Jahre als Blumenkinder durch den Tag, gesichtet wurden außerdem Gärtner und Gartenzwerge.

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Nach dem Umzug ins Festzelt bei den Stadtwerken belohnte der Bürgermeister alle Möhnen mit einem Kalli-Orden. Auch Stadtprinzessin Stefanie I. und Kinderprinz Max I. gaben sich zum Auftakt der tollen Tage die Ehre. KKK-Präsident Hans-Peter Peißer nutzte die Gelegenheit, um für den Rosenmontagszug zu werben: „Es wird einige Überraschungen geben.“