Kamp-Lintfort. Der See bekommt keine künstliche Wasserzufuhr mehr, dadurch fällt der Spiegel. Die Lineg möchte ein Biotop kultivieren und das Ufer verschönern.

Die Lineg hat in der gestrigen Sitzung des Ausschusses für Umwelt- und Klimaschutz die neuen Pläne für den Pappelsee vorgestellt. Der See wird künftig keine künstliche Wassereinspeisung mehr bekommen, so dass auch der Wasserstand dauerhaft niedrig sein wird. Der von der Lineg beauftragte Planungsexperte Dr. Uwe Koenzen aus Hilden zeigte anhand einer Tabelle, wie dramatisch der Wasserstand in den vergangenen Jahren gefallen ist. Derzeit bewege er sich bei etwa 1,85, in Zukunft müsse man aber von 1,50 Meter ausgehen. Die Folge: Ein ganzer Bereich des Sees wird kein oder kaum noch Wasser führen.

Damit der Pappelsee ökologisch aufgewertet wird, aber gleichzeitig noch einen hohen Freizeitwert bietet, möchte die Lineg die wasserfreie Fläche, beziehungsweise die Fläche mit geringem Wasserstand mit Röhricht kultivieren. Als Vorbild sollen die Uferbereiche an der Ostsee dienen.

Hechte könnten laut Experte den Entenbestand am und auf dem Pappelsee regulieren

Im nördlichen Bereich soll „abwehrendes Gehölz“, zum Beispiel Dornensträucher, Unbefugten den Zugang erschweren, während der Pappelsee im südlichen Bereich bewusst geöffnet werden soll, mit vielen Sichtachsen aufs Wasser sowie einem Anglersteg in der Mitte. Die Kosten, die die Lineg komplett übernimmt, belaufen sich laut Koenzen auf rund 100.000 Euro. Soweit der Plan. Noch sei man von der Ausführung weit entfernt.

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Der Ausschuss nahm die Präsentation wohlwollend zur Kenntnis. Allerdings gab Otto Sartorius von den Freien Wählern zu bedenken, dass sich in dem Ökosystem auch Tiere ansiedeln könnten, die man dort nicht in der Fülle haben wolle, weil sie großen Schaden anrichten könnten, „Nilgänse und Kanadagänse zum Beispiel“. In dem Fall könne man über Vergrämungsaktionen nachdenken, warf Beigeordneter Martin Notthoff ein. Allerdings: So weit sei es noch lange nicht.

Immerhin gab der Planungsexperte zumindest bei übermäßigem Entenaufkommen an, wie man auf höchst natürliche Weise Abhilfe schaffen könnte: „Zum Beispiel mit großen Hechten!“ Im Zuge der Neugestaltung müsse man sich ohnehin auch über den Fischbedarf im Pappelsee unterhalten.