Am Niederrhein. Aus Angst vieler Menschen vor dem Coronavirus ist die Nachfrage nach Mundschutzmasken in Moerser Apotheken riesig. Aber nicht nur dort.
Die Auswirkungen der Coronavirus-Angst haben den Niederrhein erreicht. In den meisten Apotheken sind keine Mundschutzmasken mehr zu bekommen.
Hubert Schnölzer, Inhaber der Residenz-Apotheke in Moers, spricht von „dramatischen Ausmaßen“: „Wir haben keine Mundschutzmasken, und ich weiß auch nicht, wann wir wieder welche bekommen.“ Zugesagte Lieferungen würden storniert, berichtet Schnölzer. Auch Desinfektionssprays seien praktisch nicht zu bekommen. Ähnlich ist die Situation sogar in Baumärkten, in denen üblicherweise Handwerker Mundschutzmasken kaufen. In diesen Tagen aber, heißt es beispielsweise bei Hornbach in Moers, „ist die Nachfrage riesig“.
Der Bestand wird knapp, die Preise steigen
Simon Krivec, Inhaber der Adler-Apotheke am Altmarkt in Moers, kann das unterstreichen. Nach seinen Worten kommen Menschen, die wegen der Nachrichten über die Lungenkrankheit verunsichert und verängstigt sind, wobei Krivec für diese Reaktion auch „Panikmache“ verantwortlich macht. Ein großer Teil der Masken werde zudem von Chinesen aufgekauft, die sie an Verwandte und Freunde in der Heimat schicken: „Die laufen die Apotheken hier ab“, sagt Krivec. Konsequenz aus der Nachfrage: Der Bestand wird nicht nur knapp, die Großhändler schlagen bei den Preisen ordentlich drauf: von Montag bis Freitag dieser Woche um mehr als 200 Prozent.
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Eine Wahl hat der Apotheker nicht. Er muss Masken vorrätig haben, weil die Adler-Apotheke selbst Infusionen und Medikamente für Krebs- und Schmerzpatienten herstellt, „natürlich müssen meine Mitarbeiter dabei Masken tragen“. 200 Stück pro Tag werden benötigt.
Eine Mitarbeiterin telefoniert den ganzen Tag Händler ab
Krivec hat deshalb eine Kollegin im Hause abgestellt, die vorrangig damit beschäftigt ist, Händler abzutelefonieren – mit Erfolg. Am Freitag hatte die Apotheke einen Vorrat von 10.000 Masken auf Lager. Die werde man auch an die Bevölkerung abgeben, verspricht Krivec, allerdings kontingentiert auf fünf Stück pro Kunde.
Dem Apotheker ist gleichwohl wichtig zu betonen, dass er das regelmäßige Tragen von Mundschutzmasken im Alltag für übertrieben hält. Schließlich habe man es – wie bei der Virusgrippe – beim Menschen vorrangig mit einer Tröpfcheninfektion zu tun, sagt Simon Krivec: „Im Normalfall reicht es, wenn man sich ein paar Mal am Tag ordentlich die Hände wäscht.“