Am Niederrhein. In Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn laufen die Vorbereitungen für die verschiedenen Karnevalsumzüge. Die Termine im Überblick.

Die Vorbereitungen für den Straßenkarneval in der Region laufen auf Hochtouren. Gleich dreimal richten die närrischen Vereine Umzüge durch die Städte aus. Dabei gibt es auch einige Neuerungen für die Jecken am Straßenrand.


Moers
Traditionell rollt der Moerser Zug am Nelkensamstag, dieses Mal am 22. Februar: „Bei uns fahren mit über 70 Gruppen mehr Einheiten mit als in den Vorjahren“, gibt Hans Kitzhofer als Präsident im Kulturausschuss Grafschafter Karneval einen Ausblick. Bis zum 26. Januar konnten Interessierte sich melden, um als Gruppe oder Verein mitzuziehen (Start: Homberg, Ottostraße, 13.30 Uhr). Dem KGK gehören 26 Karnevalvereine in Homberg, Moers, Kamp-Lintfort und Rheinhausen an.

Ungewöhnlich und mit großer Kraftanstrengung verbunden sei es für den Verein KG Narrenzunft Homberg, diesmal das Jugend- und das Erwachsenenprinzenpaar zu stellen. „Das ist eine große Leistung, wir unterstützen sie dabei nach Kräften“, sagt Kitzhofer.

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Neu im Zug ist unter anderem der ehemalige Eishockey-Nationalspieler Christian Ehrhoff, der mit seiner Firma in einem London-Bus mitzieht. Die Senatoren der Humorica kämen mit einem neuen, noch schöneren und größeren Wagen, sagt der Präsident. Das Sicherheitskonzept ähnele dem der Vorjahre, es habe sich bewährt. Die Möhnen in Moers werden das Rathaus am Altweiberdonnerstag, 20. Februar, um 14 Uhr stürmen. Zuvor ziehen die etwa 50 bis 60 jecken Weiber mit Obermöhne Maria Driske durch die Innenstadt.

In Neukirchen-Vluyn sind bisher 42 Zugeinheiten für Rosenmontag angemeldet worden, weiß Jörg Thiem als Präsident der Neukirchen-Vlü-Ka-Ge Rot-Weiß. Zwar gebe es diesmal kein hauseigenes Prinzenpaar, dafür hätten sich die Tollitäten des KGK angesagt, berichtet Thiem.

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Die Vereine verstünden sich inzwischen sehr gut, meint Thiem. Neu im närrischen Zug sei der Wagen mit den Senatorenkindern. „Zu uns gehören allein 20 Minis, also ganz Kleine“, schildert der Präsident. Insgesamt gehörten dem Verein knapp 50 Kinder an. Und: „Unser Sicherheitskonzept hat sich bewährt, es wurde mit allen Beteiligten abgesprochen“, sagt Thiem.

Und auch beim Rosenmontagszug in Neukirchen Vluyn werden die Jecken wieder nach Kamelle schreien.
Und auch beim Rosenmontagszug in Neukirchen Vluyn werden die Jecken wieder nach Kamelle schreien. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Wie in den Vorjahren werden am Rathaus Bürgermeister Harald Lenßen und sein Parteifreund Kurt Best den Zug moderieren. Ein DJ sorgt musikalisch für Stimmung.

„Wir haben unglaublich viel Zulauf aus der neuen Siedlung Dickscheheide. Dort gibt es ja auch viele Kinder“, sagt Thiem. Das freue die Jecken in der Stadt sehr. Zwei Fußgruppen aus Moers, die „Garde Cops“ und die Mädchen des Elfenrats Eick, zögen diesmal mit. „Das ist noch nie vorgekommen“, ist Thiem erfreut.

Auch drei Musikkapellen aus Holland gingen mit. „Die gibt es bei uns leider nicht mehr.“ Um 15.11 Uhr stürmen die Möhnen an ihrem großen Tag das Rathaus, dazu gibt es ein musikalisches Bühnenprogramm. Danach ist im Klingerhuf große Party. „Der Karneval hat sich sehr geändert. Die Leute wollen keine langen Vorträge mehr hören, sondern tanzen und feiern“, weiß Thiem.


Kamp-Lintfort
Auch in Lintfort bereitet man sich auf den Rosenmontagszug vor: „Wir haben wegen der Baustelle vor dem Rathaus einige Änderungen vornehmen müssen“, berichtet Bernd Grosshauer Präsident des Kamp-Lintforter Karneval-Vereins (KKV). Der Zug starte um 13.11 Uhr an der Franzstraße und ende diesmal am Prinzenplatz. „Die Moderation findet jetzt am EK3 auf einer Bühne statt“, sagt Bernd Grossauer, selbst Moderator des jecken Events. Im Rosenmontagszug werde diesmal wohl fast alles auf die Laga zugeschnitten sein, vermutet er.

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Auch der Senatorenwagen werde dieses Motto tragen. „Wir erwarten wieder bis zu 8000 Jecken am Straßenrand.“ 35 Zugeinheiten einschließlich dreier Kapellen bewegten sich durch die Straßen.

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Das Sicherheitskonzept werde noch einmal überarbeitet und verstärkt – in Zusammenarbeit mit der Stadt, sagt der Präsident. „Geschäftsführer Hans-Peter Peisser ist viele Stunden damit beschäftigt.“

Doch seit es den ersten Rosenmontagszug 1981 in der Stadt gegeben habe, hätten sich gottlob noch keine schlimmen Vorfälle ereignet. Der Möhnensturm beginne um 14.11 Uhr im Rathaus, anschließend gehe es zum Festzelt, wo noch kräftig gefeiert werde.