Moers. Patrick Dollas vom Schlosstheater erzählt im Wallzentrum Moers nicht nur Märchen. Als Dr. Donas kümmert er sich auch um Träume und Topfpflanzen.

Schlosstheater-Schauspieler Patrick Dollas hatte am Samstagabend zum Sleep-in im Wallzentrum in Moers eingeladen – und sich dazu in den Wissenschaftler Dr. Peter J. Donas verwandelt. „Sleep in! Überwintern im W – die lange Märchennacht“ bot den Besucherinnen und Besuchern aber auch eine Aktion mit Topfpflanzen.

Was haben Liselotte aus dem Badezimmer, Dagobert vom Niederrhein und Olli, der Jazzliebhaber gemeinsam? Es sind Pflanzen, die gemeinsam im Wallzentrum im neuen Café Z überwintern. Mit der Märchennacht lädt das Moerser Schlosstheater Bürgerinnen und Bürger ein, gemeinsam zu träumen und ihre Topfpflanzen gemeinsam überwintern zu lassen.

„Traumausstatter“ Dr. Donas alias Patrick Dollas vom Ensemble des Schlosstheaters Moers bei der Arbeit.
„Traumausstatter“ Dr. Donas alias Patrick Dollas vom Ensemble des Schlosstheaters Moers bei der Arbeit. © FUNKE Foto Services | Jochen Emde/Funke Foto Services

Es herrscht eine ruhige Atmosphäre im fiktiven „Institut für Angewandtes Träumen“ (IfAT). Kissen liegen auf dem Boden, von den Decken hängen Federn und die Scheiben sind bunt getönt. „Perfekte Umstände für die Pflanzen, um hier zu überwintern“, weiß Dr. Peter J. Donas alias Patrick Dollas. Gemeinsam mit den Besucherinnen und Besuchern bringt er die Pflanzen ins Bett. In einem Beet sollen die frisch gepflanzten Topfpflanzen zusammenwachsen.

Jede wird einzeln vorgestellt, dann gibt es ein Erinnerungsfoto. Auch Werner Hildebrand ist mit seinem Farn Dagobert bei der Inszenierung. „Ich hoffe, dass er sich hier wohlfühlt, in der neuen Lebensgemeinschaft. Das ist wie eine Multi-Kulti-WG“, sagt er. „Sowas gibt es nicht in der Natur und ich bin gespannt, ob sich alle Pflanzen vertragen, ob sich manche durchsetzen oder auf der Strecke bleiben.“

Auch interessant

Im Anschluss las Patrick Dollas mehrere Geschichten zum Thema Blumen und Pflanzen vor. Die Besucher lehnten sich zurück, schlossen die Augen und lauschten den Geschichten. Das IfAT, rund um „Traumausstatter“ Dr. Donas, forscht, so die fiktive Geschichte, seit 2016 am eigenen und fremden Traumgeschehen, mit dem Ziel, bis 2025 alle Träumenden global im Weltraum zu verbinden.

Die Abteilung „Experiental Recording“ ruft alle Moerser auf, ihre Lieblingsmusik und Erinnerungen im Moerser Erinnerungsarchiv zu teilen. Gespräche und Aktionen der „Fantastischen Intervention Moers“ wollen das Moers der Träume jenseits von Sachzwängen ausfindig machen.

Auch interessant

„Die Inszenierung war ungewöhnlich und ein bisschen abgedreht“, sagt Birgit Mogk, die zusammen mit ihrer Tochter vor Ort war. „Es war am Anfang etwas langatmig mit den Pflanzen, aber total entspannend. Man sitzt mit Fremden zusammen, fühlt sich in keiner Pflicht und kann die Ruhe in sich selbst finden. Ein sehr außergewöhnliches und schönes Angebot.“ Um 0.30 Uhr am Sonntag schloss letztendlich der Hausmeister die Veranstaltung und das Wallzentrum. Das Sleep-in geht am 8. Februar in seine zweite und letzte Runde. Preis: 19,50 Euro, ermäßigt 7 Euro. Wer seine eigene Topfpflanze mitbringt, bekommt 5 Euro Rabatt.