Moers. Diana Finkele möchte in Moers Bürgermeisterin werden. Sie soll als parteilose Kandidatin für die Grünen antreten – mit klaren Zielen.
In Moers soll Diana Finkele (48) als parteilose Kandidatin für die Grünen bei der Bürgermeisterwahl am 13. September an den Start gehen (NRZ berichtete). Finkele ist seit 2004 Leiterin des Grafschafter Museums und bisher in Moers politisch nicht in Erscheinung getreten. Das wird sich in den kommenden Wochen und Monaten ändern, sie hat sehr konkrete Vorstellungen.
Diana Finkele ist nicht nur Museumsleiterin, seit 2013 leitet sie auch einen städtischen Bereich mit dem überaus bürokratischen Namen „eigenbetriebsähnliche Einrichtung Bildung“. Damit ist sie auch Vorgesetzte der Musikschule, der Volkshochschule, von Bibliothek und Stadtarchiv sowie des Kulturbüros. Insgesamt gibt es 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dieser Einrichtung.
Als Mitarbeiterin der Stadt hat sie sich bisher selten politisch geäußert
Ihre Arbeit für die Stadt Moers ist – natürlich – auch der Grund, warum sie sich bisher zu politischen Themen selten geäußert hat. Sollten die Grünen sie auch formal zur Kandidatin für das Bürgermeisteramt wählen, dürfte sich das ändern. Ihre Agenda für den Wahlkampf ist jedenfalls schon ziemlich ausgereift. „Mir geht es zum Beispiel um mehr umweltfreundliche Mobilität in Moers. Das können Verbesserungen bei den Radwegen oder beim öffentlichen Nahverkehr sein, aber auch die Voraussetzungen für den Einsatz alternativer Antriebe“, sagte Finkele am Freitag zur NRZ. Grundsätzlich gehe es ihr um „viel mehr Klimaschutz“. Doch nicht nur das: Sie möchte sich einsetzen für bezahlbaren und ökologischen Wohnraum, für bessere Perspektiven für junge Menschen in der Stadt und für mehr Frauen in Führungspositionen.
Für das zurzeit größte Problem in der Moerser Innenstadt hat Diana Finkele einen konkreten Vorschlag: „Das Gelände des ehemaligen Finanzamtes in der Stadtmitte könnte sich als Außenstelle einer Hochschule eignen.“
Mit der Entscheidung für diese Kandidatin gelingt den Grünen eine echte Überraschung
Mit Diana Finkele als parteilose Kandidatin für das Bürgermeisteramt ist den Grünen nach Meinung vieler eine echte Überraschung gelungen. Vor der Mitgliederversammlung am Donnerstagabend habe es Gespräche gegeben: „Die Grünen haben mich angesprochen, und ich hab es mir reiflich überlegt.“
Letztlich habe dann die Überzeugung im Vordergrund gestanden, Verantwortung zu übernehmen in einer Zeit, in der die „Wertschätzung für Demokratie angefeindet wird“. Mit der grünen Philosophie kann sie sich gut identifizieren. Friedensbewegung, Frauenbewegung, Eine Welt und Tierschutz seien schon lange auch ihre Themen, sagte Finkele am Freitag.