Kamp-Lintfort. Die Kamp-Lintforterin ist eine von 130 Gästeführern für die Landesgartenschau im Juli. Momentan läuft die Ausbildung. Am Ende steht eine Prüfung.
Eine Eigenschaft, die einer Gästeführerin gut zu Gesicht steht, besitzt die Kamp-Lintforterin Ulrike Reitz in jedem Fall: echte Begeisterung für die Orte, die sie im nächsten Jahr Besuchern während der Landesgartenschau zeigen wird: „Ist das nicht schön hier?“ schwärmt die 61-Jährige trotz Dauerregen beim Fototermin im Terrassengarten. Ist es, unbestritten. Welches Wissen rund um Paradies- und Terrassengarten, um den Zechenpark und die vielen anderen Attraktionen sie sich aber sonst noch aneignen muss, wird Ulrike Reitz in den nächsten Wochen lernen.
250 Interessenten hatten sich gemeldet, als die Landesgartenschau im Juli dazu aufgerufen hatte, sich zum Gästeführer für die Landesgartenschau ausbilden zu lassen. 130 der Bewerber werden derzeit geschult. Was die Führer können müssen? „Sie werden von uns im Umgang mit Touristen geschult – und lernen Faktenwissen über das Kamper Gartenreich und den Zechenpark“, beschreibt Judith Mick-Dohmen, bei der Laga GmbH für die Gästeführer zuständig, den Inhalt der Kurse. Das Erlernte wird am Ende der Schulung in einer Prüfung abgefragt. Die Laga GmbH geht von etwa 1500 bis 1800 Führungen während der Landesgartenschau aus.
Seit 25 Jahren lebt Ulrike Reitz mit ihrem Mann in Kamp-Lintfort, im letzten Jahr hat die kaufmännische Angestellte im Stahlhandel aufgehört zu arbeiten. „Als ich wusste, dass ich aufhören würde, bin ich sofort zur Stadt gegangen und habe gefragt – was kann ich tun?“ Eine erste Aufgabe war schnell gefunden: Derzeit arbeitet Ulrike Reitz einmal in der Woche ehrenamtlich in der Anlaufstelle für ältere Menschen in der Ferdinantenstraße. Eine Tätigkeit, die ihr große Freude bereite, sagt Ulrike Reitz. Die will sie auch während der Laga nicht aufgeben.
Warum sie jetzt auch noch als Gästeführerin arbeiten will? „Vor allem aus Neugier“, sagt die 61-Jährige. „Dass sich Kamp-Lintfort auf so etwas Großes einlässt, finde ich großartig – dabei möchte ich mithelfen, ein Teil des Ganzen sein. Ich möchte anderen Leuten meine Stadt schmackhaft machen. Unsere Stadtväter haben in den letzten Jahren so viel geleistet – das soll ruhig auch mal weitergetragen werden. Ich freue mich, dass ein Grundstück, das sonst lange brach gelegen hätte, gut genutzt wird – auch nach der Laga.“
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Von ihrer Ausbildung zur Gästeführerin hofft sie außerdem für sich selbst zu profitieren. „Ich verspreche mir von den Schulungen auch viele neue Informationen für mich selbst“, sagt die zweifache Großmutter, die sich in ihrem Job während der Laga auch auf die Begegnungen mit Menschen freut. Das Ziel, das sie sich steckt: „Dass die Leute nach der Landesgartenschau wiederkommen.“