Moers. Sammelbüchsen und Einsatzpläne sind vorbereitet: Die Sternsinger in Moers starten - und sie wissen genau, für wen sie dieses Jahr unterwegs sind.
Im Saal des Don-Bosco-Heims an der Filder Straße stehen Piet (11), Theo (9) und Richard (9) als Könige verkleidet, die Kronen aus schön verzierter Pappe in der Hand. Donnerstagmorgen herrscht hier Betrieb: Die Kinder und Eltern der Sternsingeraktion kommen her, um sich ihre Sammelbüchsen und Einsatzpläne zu holen.
Mit etwa acht bis zehn Sternsingergruppen sei die Beteiligung diesmal besonders groß, berichtet Elisabeth Marquardt erfreut, die zusammen mit Tochter Vera Lörks und weiteren Helfern die Aktion seit vielen Jahren organisiert. Zu den Aktiven zählten neben Eltern und Kindern der Gemeinde St. Josef auch Teilnehmer aus der evangelischen Gemeinde sowie konfessionslose Helfer: „Kinder helfen Kindern, das ist bei uns das Wichtigste“, bekundet sie.
Zu Piet, Theo und Richard hat sich Julius (9) hinzugesellt. Seine Mutter, Bettina Engel-Albustin, wird die Kindergruppe begleiten. „Das Sammeln macht Spaß“, meint Piet. „Und wir tun ja auch etwas Gutes“, sagt er. „In manchen Häusern bekommen wir mehr als sonst“, weiß der erfahrene Sternsinger. „Es herrscht ja viel Armut im Libanon“, weiß Piet über Zweck der diesjährigen Sammlung. Richard ergänzt: „Der Libanon grenzt an Syrien. Es gibt viele Flüchtlinge dort, weil in Syrien Krieg herrscht.“ Das alles habe er in einem Film zur diesjährigen Sternsingeraktion gesehen. Bis zum 6. Januar sind die Kinder von Haus zu Haus unterwegs.
Bettina Engel-Albustin ist nicht zum ersten Mal Begleiterin der Kinder. „Die Touren sind schon anstrengend, irgendwann werden die Kinder dann müde“, erklärt sie. Doch viele Menschen warteten auf die Sternsinger, die den Segen für das Haus und die Menschen brächten: „Man stellt erstaunt fest, wie viele Häuser und Wohnungen es in den Straßen gibt. Manchmal braucht man zwei Tage für drei Straßen“, hat sie festgestellt. „Aber die Kinder sind ja alle sehr motiviert.“
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Elisabeth Marquardt berichtet von der jüngsten Aktion: „Da hat uns Bürgermeister Christoph Fleischhauer erstmals ins Rathaus eingeladen“, schildert die. Im großen Sitzungssaal hätten die Kinder dann alles fragen dürfen, was sie so wissen wollten. „Das war toll für die Kinder. Da gab es Fragen wie: ,Mister Bürgermeister, wohnen Sie in einer Villa?’ Und er hat alles mit viel Geduld beantwortet.“ So freue man sich auch diesmal wieder über die Einladung ins Rathaus.
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Neben den Sternsingern in der Innenstadt machen sich auch die Kinder in den übrigen Stadtteilen wie in Kapellen und in Repelen auf den Weg von Haus zu Haus. Im vergangenen Jahr sammelten die Sternsinger auf diese Weise rund 10.000 Euro für notleidende Kinder.