Moers. Rechte treffen sich im Partyhaus Cobra, Linke wollen gegen Nazis und Polizisten kämpfen: Die politischen Extreme verschärfen sich.
2019 ist ein Jahr, in dem sich die politisch linken und rechten Extreme weiter verschärfen – auch in Moers und Umgebung.
Ende Juli ergeben NRZ-Recherchen, dass am 17. August im Partyhaus Cobra in der Innenstadt eine sehr spezielle Party steigen soll. Ein am linken Niederrhein bekannter Rechtsextremer hat offenbar ein großes Kartenkontingent bestellt. Musik von Gruppen, die in rechten Kreisen gern gehört werden, steht laut Ankündigung von Cobra-Inhaber Ron Verburg bei Facebook auch auf dem Programm. Und: Der 17. August ist der Todestag von Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß.
Das Bündnis „Niederrhein gegen rechts“ ruft in der Folge zum Dorfspaziergang im Kamp-Lintforter
Stadtteil Hoerstgen auf – am 17. August. Dort wohnt der Rechtsextreme. So kommt es, dass es am Abend des 17. August gleich zwei Schauplätze mit großer Brisanz gibt. In Moers kontrolliert die Polizei wiederholt das Umfeld des Partyhauses Cobra, in Hoerstgen sichern viele Beamte den Dorfspaziergang von rund 150 Menschen.
Ebenso brisant: Am Tag vor der Party der rechten Szene wird auf das Partyhaus Cobra ein Farbanschlag verübt. Der Eingangsbereich wird verwüstet, Ron Verburg schätzt den Schaden auf mehrere tausend Euro. Einige Wochen nach dem Vorfall schließt das Partyhaus.
Bereits Mitte Mai hatte ein Plakat, das in Moers am Königlichen Hof gezeigt wurde, für erheblichen Ärger gesorgt. Unter anderem steht dort: „fight nazis and cops“ – übersetzt also: bekämpft Nazis und Polizisten. Als Urheber ist auf dem Plakat die Linksjugend Kamp-Lintfort angegeben.
Doch weder dort noch bei der Linksjugend im Kreis Wesel ist zu erfahren, wie es zu der seltsamen Plakat-Aufschrift kommen konnte. Die Partei Die Linke weist darauf hin, dass die Linksjugend autonom agiere. Ratsfrau Gabi Kaenders (Linke) distanziert sich.