Am Niederrhein. Vom Breitbandausbau profitieren die Schulen in Moers, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg. Wann der Ausbau beginnt, steht schon fest.

Vom geplanten Breitbandausbau in Moers, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg profitieren alle Schulen – und viele private Haushalte. Koordiniert wird das Projekt für schnelles Internet bei der Enni Energie & Umwelt. Nach der Zusage des Bundes liegt jetzt auch die des Landes vor, am 10. Januar 2020 steht ein wichtiger Termin für den Ausbau der Versorgung mit Glasfaser an.

Die Einzelheiten des Projektes lassen sich auf einen einfachen Nenner bringen: Schnelles Internet für tausende Schülerinnen und Schüler und Nutzer, die bisher mit extrem langsamen Übertragungsraten zu tun hatten. In den kommenden Jahren dürfen sich Schulen und Privathaushalte auf Verbindungen mit bis zu 1000 Mbit pro Sekunde freuen, wie die Enni auf NRZ-Anfrage mitteilte.

Glasfaser: Die Enni leistet die Vorarbeit am Niederrhein

Wo schnelles Internet fehlt: Hier sind die unterversorgten Gebiete für Moers, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg in rot dargestellt.
Wo schnelles Internet fehlt: Hier sind die unterversorgten Gebiete für Moers, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg in rot dargestellt. © funkegrafik nrw | Selina Sielaff

Wer mit den Abkürzungen nicht soviel anfangen kann: In vielen Fällen stehen im Bereich der so genannten weißen Flecken heute weniger als 30 Mbit pro Sekunde zur Verfügung. Die Internetseiten bauen sich quälend langsam auf, Videos machen auch gern mal Pause. Schon 2017 hatte die Enni – nach Vorarbeit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft wir4 – jene Gebiete in Moers, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg identifiziert, die bisher keinen Zugang zum schnellen Internet hatten (siehe Grafik). Das Ziel: 4000 Haushalte, 350 Firmen und 70 Schulen in den vier Kommunen mit Glasfaser auszustatten.


Bei gut 28 Millionen Euro liegt die Wirtschaftlichkeitslücke bei dem Projekt. „Das ist der Zuschuss, der benötigt wird, um das Defizit auszugleichen“, erklärt Stefan Krämer, Vorstandsvorsitzender der Enni. Eigentlich hatten Bund und Land bereits zugesagt, die Lücke zu schließen, beide übernehmen jeweils die Hälfte. Und eigentlich wollte die Enni auch schon in diesem Frühjahr loslegen, doch vorher erließ der Bund neue Förderrichtlinien. Die Folgen stellt Julia Haala so dar: „Es war ein erneuter Abstimmungsprozess nötig, der hat uns ein halbes Jahre gekostet.“

Für den Breitbandausbau findet die Enni einen großen Partner

Jetzt aber ist es soweit: Bund und Land haben erneut zugestimmt, die Lücke zu schließen. Für die Umsetzung des Projektes hat die Enni einen großen Partner gefunden. Am 10. Januar kommenden Jahres soll der Vertrag zwischen der Enni und dem größten Telekommunikationsanbieter Deutschlands geschlossen werden.


Danach werden sich Enni und die Telekom mit den Kommunen abstimmen, in denen nach und nach die weißen Flecken von der Internet-Landkarte verschwinden sollen. Ebenso werden die 1929 Adressen (mit den 4000 Haushalten) angeschrieben und über die bevorstehenden Arbeiten informiert. Krämer: „Der Glasfaseranschluss wird kostenlos bis ins Haus gelegt, wenn die Leute das wollen.“ Will jemand tatsächlich keinen der Hochleistungsanschlüsse, wird das Glasfaserkabel in der Straße verlegt. Wer dann später den Anschluss ins Haus haben möchte, müsse allerdings die Kosten tragen.

Der Spatenstich ist für das Frühjahr 2020 vorgesehen. Dabei will die Enni von Süden nach Norden vorgehen, zuerst werden demnach also die weißen Flecken in Neukirchen-Vluyn und dem Moerser Süden getilgt.