Moers. Das Krankenhaus Bethanien in Moers will frustrierende Sprachbarrieren abbauen. Dafür arbeitet es mit zwei anderen Kliniken der Region zusammen.

Ein Patient muss seinen Arzt verstehen – und umgekehrt. Doch nicht nur den Patienten fällt es oft schwer, in Worte zu fassen, was sie bewegt und quält. Auch aufseiten der Ärzte ist dafür ein tief gehendes Sprachverständnis erforderlich – genau dafür setzt sich das Bethanien-Krankenhaus ein.

In vielen Kliniken gehören frustrierende Sprachbarrieren längst zum Alltag, so das Bethanien in einer Pressemitteilung. Damit die Verständigung zwischen Arzt und Patient sowie innerhalb eines Teams mit unterschiedlichen Gesundheitsberufen gelingt, müssen Landes- und Fachsprache beherrscht werden. Ein didaktisches Programm, das genau diese Problematik aufgreift und die Kommunikation zielgerichtet fördert, gab es bisher nicht.

Das Projekt hat keinen einfachen Namen

Ein gemeinsames Projekt des Universitätsklinikums Essen und der Akademischen Lehrkrankenhäuser Stiftung Krankenhaus Bethanien Moers sowie Alfred Krupp Krankenhaus Essen setzt genau hier an: Das Modellprojekt EI-AP-K (Empathische-Interkulturelle-Arzt-Patienten-Kommunikation) hat zum Ziel, Ärzte mit einem fremdsprachlichen Hintergrund in den Arbeitsalltag der Kliniken zu integrieren.

Eine Expertengruppe hat einen Lehrplan entwickelt, nach dem künftig ein Tandem aus Ärzten und Sprachdidakten zu Dozenten für die Kliniken ausgebildet werden. Diese sollen die Ärzte in der Arzt-Patienten-Kommunikation vor Ort sprachlich, kommunikativ und kulturell schulen. Aus dem Krankenhaus Bethanien haben Andrea Kroekel, Leiterin des Fachbereichs Kommunikation und Sprachförderung der Bethanien-Akademie, und Professor Stefan Möhlenkamp, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, das Programm mitentwickelt.

Bessere Verständigung zwischen Arzt und Patient

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Andrea Kroekel vermittelt Fachsprache und empathische – also einfühlsame – Kommunikation in der Akademie mit einem hauseigenen Sprachkonzept. Es soll unter anderem Personal fördern, das Deutsch als Fachfremdsprache in der Medizin erlernt. Die theoretische Arbeit in der Arbeitsgruppe und ihre tägliche Praxis im Unterricht befruchteten sich gegenseitig.

Stefan Möhlenkamp war es ein Anliegen, sich für die bessere Verständigung zwischen Arzt und Patient einzusetzen. Das berufsbegleitende Training fördere und stabilisiere insbesondere die jungen Ärztinnen und Ärzte, so Möhlenkamp.