Moers. Der Landtagsabgeordnete ist Favorit einer Findungskommission und bekommt großen Applaus. Doch zurzeit ist er nicht der einzige SPD-Interessent.
Ibrahim Yetim will Bürgermeister in Moers werden. Der 54-jährige Landtagsabgeordnete hat am Freitagabend seine Kandidatur unter dem großen Applaus einer Vertreterversammlung im Haus Engeln angekündigt. Er ist auch Favorit einer Findungskommission, doch er ist zurzeit nicht der einzige SPD-Interessent.
Yetim hielt am Freitag vor rund 60 Gästen eine Rede, in der die Grundlagen seiner künftigen Ziele für Moers deutlich wurden. Die Kommunalwahl ist am 13. September 2020. Ein großes Thema ist für Yetim die Mobilität: „Schulkinder dürfen nicht an Bushaltestellen stehen bleiben, Pendler nicht am Bahnhof.“ Damit spielte er auf die Probleme bei der Niag und der Nordwestbahn an. Auch das Thema Sicherheit ist für ihn wichtig: „Jede und jeder muss sich in Moers sicher fühlen können, die Stadt muss eine klare Haltung zu Spielhallen und Wettbüros zeigen.“
Yetim hat einen Stillstand in Moers ausgemacht
Ein weiterer Punkt: „Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum und die Wohnungsbau Stadt Moers kann und muss hier eine stärkere Rolle spielen.“ Vom Klimawandel über die Stadtentwicklung bis zur „Fachkräfteallianz“ zwischen Wirtschaft und dem neuen Berufsschulcampus sprach Yetim weitere Themen an – und erreichte die SPD-Mitglieder.
Zur aktuellen Situation in Moers sagte Yetim: „Viele Moerserinnen und Moerser, mit denen ich spreche, haben das Gefühl, dass bei uns Stillstand herrscht, während andere Städte um uns herum sich aufmachen.“ Nach seinem Satz: „Ich will 2020 Bürgermeister dieser Stadt werden“, und nach seiner Rede erhielt er großen Applaus.
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Anschließend kündigte der Stadtverbandsvorsitzende Harald Hüskes für die Findungskommission an: „Wir werden Ibrahim Yetim als Kandidaten vorschlagen.“ Die vierköpfige Kommission war eingesetzt worden, nachdem der designierte Kandidat Detlef Raabe im Sommer zurückgezogen und Michael Pela (30) sein Interesse am Bürgermeisteramt bekundet hatte. Die Kommission hatte drei Interessentinnen und Interessenten gehört, darunter auch Pela. Trotz des eindeutigen Votums für Yetim bat Pela am Freitagabend ums Wort. Zur Überraschung vieler erklärte er: „Ich halte daran fest, Bürgermeister-Kandidat der SPD in Moers zu werden. Ich kandidiere gegen Ibrahim Yetim.“ Pela fragte auch: „Wo war Ibrahim Yetim, als sich herausstellte, dass viele mit Detlef Raabe als Kandidat nicht zufrieden waren?“
Wer der SPD-Bürgermeisterkandidat für Moers wird, soll eine weitere Vertreterversammlung klären, die nach dem am Freitagabend gemachten Hinweis von Hans-Gerd Rötters möglichst bald stattfinden soll.
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Die Bündnispartner der SPD im Rat wollen sich ebenfalls in den kommenden Wochen positionieren. Die Grafschafter wollen am 18. Dezember endgültig darüber entscheiden, ob ihr Vorsitzender Claus Peter Küster erneut antritt. Die Grünen haben für Anfang Januar eine Sitzung geplant, in der es darum geht, ob sie eine eigene Kandidatin oder einen eigenen Kandidaten aufstellen oder sich einem möglichen Kandidaten Ibrahim Yetim anschließen.