Kamp-Lintfort. Michael Rosin bietet in seinem Restaurant einen fertigen Gänseschmaus zum Mitnehmen an. Der Küchenchef weiß, warum so viele den Service nutzen.

Für viele ist das der Klassiker in der Weihnachtszeit: Knusprige Gans mit Rotkohl, Klößen und gefülltem Backapfel. Aber: Wer den Festschmaus zuhause auf den Tisch bringen will, muss einiges an Zeit investieren. Es sei denn, er holt sich eine „Gans to go“ ...

Seit fast zehn Jahren bietet Michael Rosin von Rosins Restaurant am Rande der Leucht den fertigen Gänsebraten mit Beilagen zum Mitnehmen an. Im letzten Jahr lief das Geschäft mit der Abholgans besonders gut. „So bekommt man die Leute, die sonst nicht ins Restaurant kommen“, weiß der 58-jährige Restaurantchef. Für manche sei auch der Kampf mit der Keule einer, den er lieber genüsslich am heimischen Esstisch ausfechtet, statt am weiß gedeckten Tisch in einem gut besetzten Restaurant, glaubt Rosin. Was für Kunden aber wohl vor allem zählt: Die Gans zum Mitnehmen ist deutlich bequemer, als den Braten selbst zuzubereiten ...

In Michael Rosins Küche wird der Gänsebraten vorbereitet.
In Michael Rosins Küche wird der Gänsebraten vorbereitet. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Damit die Gans zuhause genauso lecker auf den Tisch kommt wie im Restaurant bietet Rosin den fertig gebratenen und gewürzten Vogel nicht nur bereits tranchiert in Aluschalen an, sondern liefert auch neben Sauce, Kartoffelklößen, Rotkohl, Rosenkohl und den mit Marzipan-Preiselbeeren gefüllten Backäpfeln eine genaue Anleitung mit, bei wieviel Grad und wie lange die Gänseteile noch einmal in den Ofen müssen und wie die Klöße zu Wasser gelassen werden. 99 Euro kostet das Gesamtpaket, das für vier Personen kalkuliert ist.

Genauso wie im Restaurant muss auch die Gans to go vorbestellt werden – möglichst mit zwei bis drei Tagen Vorlauf. „Wir verkaufen grundsätzlich nur ganze Gänse“, sagt Michael Rosin, „sonst müssten wir zuviel wegwerfen.“ Und das verträgt sich nicht mit seiner Auffassung von Nachhaltigkeit in der Küche. Die Gans to go aus Kamp-Lintfort hat sich in der Region längst herumgesprochen, Kunden kommen laut Restaurantchef auch aus Moers, Xanten, Geldern oder Issum. „Wir haben so einige Wiederholungstäter“, sagt Rosin.

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Für ganz hartnäckige Fans bietet Rosin am 7. Dezember ab 18 Uhr noch mal ein Gänse- und Entenbuffet an. Beim „Weihnachts-Schlemmerbuffet“ am ersten und zweiten Weihnachtstag bleibt die Gans in Rosins Restaurant außen vor: „Dann haben die meisten keine Lust mehr auf Gänsebraten“, weiß der Koch aus Erfahrung. Stattdessen finden die Gäste dann unter anderem Roastbeef, Seeteufel, Lachs oder eine Hugo-Creme auf dem Büffet.

Und was kommt bei Michael Rosin und seiner Familie an seinem freien Heiligabend auf den Tisch? Raclette mit Fisch, Fleisch und Gemüse – Weihnachten ganz ohne Gans!

Michael Rosin – übrigens nicht verwandt und verschwägert mit Fernsehkoch Frank Rosin – hat den Beruf des Kochs im damaligen Rheinberger Hotel Rheintor gelernt. Nach einigen Stationen machte er mit knapp 24 Jahren seinen Küchenmeister.

Seit 1992 ist er selbstständig. 15 Jahre lang führte er das Restaurant Klosterpforte auf dem Kamper Berg, bevor er 2007 mit seiner Frau auf dem Stappweg am Rande der Leucht Rosins Restaurant eröffnete. Mehr Informationen: 02842/41044 oder www.rosins.de