Neukirchen-Vluyn. Die „Werkstatt Vielfalt“, in der zurzeit noch Schüler des Schulzentrums arbeiten, soll größer werden. Jeder kann seine Ideen einbringen.
„Es gibt bei uns nicht so viele Angebote für Jugendliche wie in einer Großstadt“, weiß Bürgermeister Harald Lenßen. „Aber mit diesem Projekt können junge Leute selbst Ideen entwickeln.“ Damit gemeint ist die „Werkstatt Vielfalt“ mit Jugendlichen der Gesamtschule und anderer Schulen, die unter anderem eine Internetseite, eine Skulptur und ein Logo erarbeitet haben. Aber auch weitere Pläne und Projekte gibt es.
Hat ein Jugendlicher eine Idee oder Anregung, einen Verbesserungsvorschlag oder etwas zu bemängeln – dann kann er sich an der Werkstatt beteiligen. Dabei geht es nicht nur um die Idee, sondern es werden auch Lösungen erarbeitet. Bisher haben die Schüler schon etliches gesammelt und teilweise auch umgesetzt. Emmily, die Schülerin an der Gesamtschule, meint: „Es herrscht akuter Bänke-Mangel in der Stadt. Und wenn man eine Bank findet, ist sie meistens schon besetzt.“ Da wären ein paar Bänke, möglichst mit grünem Umfeld und mit einem Dach darüber, wirklich willkommen.
Manche Anregung kostet auch Geld
Projektkoordinator der Stadt, Rüdiger Eichholtz (der auch für weitere Anregungen zur Verfügung steht): „Bei einigen Dingen weiß ich schon, mit wem ich die Ideengeber zusammenbringen muss.“ Beispielsweise gebe es eine Gruppe in der Stadt, die aus Paletten Möbel baue… Da merkt der Bürgermeister an, einige Anregungen kosteten auch Geld, andere aber nicht, für wieder anderes suche man noch Sponsoren, wie für einen Wasserspender an der Skaterbahn. Bei größeren Beträgen müsse der Rat der Stadt eingebunden werden.
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Ein Projekt der Schüler hatte Fair-Trade (fair gehandelte Waren) zum Thema. Sie erstellen nun eine Stadtkarte, auf der alle Länden mit fairen Produkten und ihrer Produktpalette zu finden sind. Das haben Tom, Luca und Timothy in Angriff genommen und arbeiten daran seit einiger Zeit.
Die Teamleitung der „Werkstatt Vielfalt“ hat Sinan Lafci, Pädagoge am Schulzentrum: „Wir haben auch Schüler der Nachbarschulen angesprochen.“ Eine Anregung sei beispielsweise ein Probenraum für Bands. Etwa 30,40 Aktive hätten am Projekt teilgenommen, in wechselnder Besetzung. Nun solle das Ganze durch ein Netzwerk langsam auf eigenen Füßen stehen.
Eine Skulptur auf Niederberg
Aus den sinNVoll-Anfängen entstand daneben auch eine Skulptur, die nun an der Skaterbahn auf dem Niederberg-Gelände zu sehen ist. Es ist ein Rednerpult, das nicht nur symbolischen Charakter hat. „Wir wollen es anderswo aufstellen, damit man es tatsächlich als Podium für Reden und Meinungsäußerung nutzen kann“, meint Rüdiger Eichholtz.
Das Neukirchen-Vluyner Projekt „Werkstatt Vielfalt“ wird gefördert von der „Stiftung Mitarbeit“ und der Robert-Bosch-Stiftung.
Kontakt für Ideengeber unter anderem im Rathaus der Stadt, www.sinNVoll.info.