Kreis Wesel. Landrat Ansgar Müller verzichtet auf eine erneute Kandidatur – für die SPD ein ungünstiger Zeitpunkt, meint Matthias Alfringhaus. Ein Kommentar.
Viele, die in der Öffentlichkeit stehen, verpassen den richtigen Zeitpunkt, um sich vom Amt zu trennen. Ansgar Müller gehört nicht dazu. Sein Verzicht auf eine erneute Kandidatur als Landrat verdient Respekt, ebenso wie seine Leistungen für den Kreis Wesel.
Seine Partei, die SPD, trifft die Absage allerdings zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Zum einen zeigen Wahlergebnisse und Umfragen noch immer kein Licht am Ende des Tunnels, zum anderen hat die CDU mit Ingo Brohl aus Moers einen Kandidaten vorgestellt, der schon als Landtagskandidat Format gezeigt hat. Der Amtsbonus ist also dahin für die SPD im Kreis Wesel.
Für die Wählerinnen und Wähler muss das nichts Schlechtes heißen. Für die Bewerber wird es darauf ankommen, die Menschen auf beiden Seiten des Rheins von ihrer Politik zu überzeugen. Peter Paic aus Hamminkeln hat sicher nicht ohne Grund seine Vorstellung nach Moers verlegt, die größte Stadt im Kreis und dazu noch linksrheinisch.