Neukirchen-Vluyn. Am heutigen Dienstagmorgen wird eine neue Ausstellung im Willy-Könen-Seniorenzentrum der Awo eröffnet. „Das macht mich aus“, lautet der Titel.

Am heutigen Dienstagmorgen ist großer Bahnhof im Willy-Könen-Seniorenzentrum der Awo. Mit einem Sektempfang wird die neue Ausstellung „Das macht mich aus“ eröffnet. Im zentralen Flur des Hauses hängen jetzt 19 Fotografien von Bewohnerinnen und Bewohnern. Das Setting ist immer das gleiche: ein goldener Thron und ein roter Hintergrund. Eine Herausforderung, wie Marion Alosery vom sozialen Dienst sagt.

„Wir wollen den Bewohner in den Mittelpunkt stellen“, erklärt Gerhard Schrader, der Koordinator des sozialen Dienstes. Vor rund drei Monaten haben er und seine Kolleginnen mit dem Projekt begonnen.

Sie haben zunächst eine Vorauswahl an Personen getroffen, von denen sie recht sicher waren, dass sie sich für das Fotografieren interessieren.

Fotos sind Teil der Biografiearbeit

Dann wurden die Bewohnerinnen und Bewohner gefragt. Auch die Angehörigen wurden in einigen Fällen dazu gezogen. Am Ende stand die Gruppe der 19 Models fest und es konnte mit der praktischen Umsetzung losgehen.

Dabei geht es um weit mehr als ein Foto. Es geht darum, die Persönlichkeit der abgebildeten Person zu finden, sie so abzubilden, wie sie sich auch selber sieht. „Das macht mich aus“, ist schließlich die Botschaft.

Die Fragen: Wie sehe ich mich selbst? Und wie möchte ich gesehen werden? Welche innere Einstellung prägt mich? All das ist in den Gesprächen rund um die Erstellung der Fotografien mit den Bewohnerinnen und Bewohnern erläutert worden. Ein Teil der Biografiearbeit.

Das Shooting dauert 20 Minuten

Im Vorfeld haben zwei Mitarbeiterinnen des Hauses die Damen und Herren in der Bekleidungsfrage beraten und sind ihnen – sofern es gewünscht wurde – beim Make Up zur Hand gegangen. Das eigentliche Shooting habe jeweils etwa 20 Minuten gedauert, erzählt Gerhard Schrader, der selbst auf den Auslöser gedrückt hat. Er fotografiert gern.

Jede Bewohnerin, jeder Bewohner hat drei Fotos bekommen, aus denen das ausgesucht wurde, das letztlich in der Ausstellung seinen Platz bekommen soll. „Sie wissen, dass sie jetzt für ein Jahr in der Ausstellung hängen“, betont der Leiter des sozialen Dienstes.

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Es ist auch von einem persönlichen Spielraum die Rede. „Die beteiligten Bewohnerinnen & Bewohner hatten die Bereitschaft und den Mut, sich mit diesem Spielraum auseinanderzusetzen, sich auf quasi unbekanntes Terrain zu begeben. Und sie waren dazu bereit, sich dabei zusehen zu lassen“, heißt es dazu im Begleitheft zur Ausstellung. Der Austausch geht nach der Eröffnung weiter. „Da findet noch mal ganz viel statt“, weiß Marion Alosery vom sozialen Dienst.