Kamp-Lintfort. Mit Kamp-Lintfort verbindet den Rheinhauser Kabarettisten Wolfgang Trepper eine lange Zeit im Handball und ein oft genutzter Satz seiner Mutter.

Wolfgang Trepper nimmt seinen neuen Job als nunmehr fünfter Botschafter für die Landesgartenschau in Kamp-Lintfort sehr ernst. „Das ist doch ein tolles Projekt und wenn hinterher hier 800 Familien eine neue Wohnung finden, ist das eine gute Sache.“ Die Leute sollen doch bitteschön die Landesgartenschauen überhaupt ernst nehmen, findet Trepper und sieht seinen Auftrag darin, das zu vermitteln und die Schau in Kamp-Lintfort bekannter zu machen. „Wenn mich jemand fragt: ,Wat willste denn da, Tulpen knicken?’, kann ich sagen, dass solche Schauen mehr sind als ein paar Blumen und eine Pommesbude daneben.“

Wolfgang Trepper und der ehemalige Zechenturm.
Wolfgang Trepper und der ehemalige Zechenturm. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Er habe die Aufgabe gerne übernommen, zumal der gebürtige Rheinhauser Kamp-Lintfort gut kennt aus alten Handball-Zeiten: „Da haben wir oft die Klingen gekreuzt.“ Wenngleich ihm Kamp-Lintfort auch als große Bedrohung in Erinnerung sei, wenn seine Mutter gesagt habe: „Noch ein Satz und du kriegst den Segen von Kloster Kamp.“ Den kann er sich nun höchstpersönlich abholen, denn schließlich, so erinnerte Bürgermeister Christoph Landscheidt beim Pressetermin am Freitag, gehöre auch das Kloster und seine Gärten zur Schau: „Dieser Teil wird schon mal gerne vergessen.“ Ist sogar Heinrich Sperling, Geschäftsführer der Landesgartenschau passiert, als er Trepper den Stand der Dinge in windiger Höhe auf dem „großen Fritz“ und unter ohrenbetörendem Baulärm vom Zechenturm erläuterte. Dabei überreichte er dem Kabarettisten auch endlich mal eine „richtige Männerhandtasche“ in Anspielung auf die rote Damenhandtasche, die in den Programmen Treppers immer eine Rolle spielt, zumindest zum Spenden sammeln: Eine Kiste des Kamp-Lintforter Geilings Bräu: „Der Name ist echt?“, fragte Trepper sicherheitshalber noch mal nach.

Nach all den vielen Informationen über die 1,7 Kilometer lange Promenade durch den Zechenpark, den Streichelzoo Kalisto, das Green Fab Lab und über den Quartiersplatz fasste Trepper scherzend zusammen: „Was ich begriffen hab’: Da hinten sind Tulpen drin.“

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Gleichwohl sieht er sich fachlich durchaus berufen, Werbung für die Gartenschau zu machen: „Immerhin weiß ich, dass die Knausbirne Streuobstbaum des Jahres in Baden--Württemberg war.“ Im übrigen liebe er Blumen und in Kamp-Lintfort könne er ja dann in Blumen baden. Passend, dass der Titel des Laga-Songs „Meer aus Blumen“ lautet. Überhaupt verstehe er nicht, warum Männer so selten Blumen geschenkt bekämen, sondern eher Bier. Das sei doch ungerecht: „Ich kenne mindestens ebenso viele Frauen, die saufen“, polterte er in seiner bekannten Bühnen-Manier daher.

Auch von der Bühne aus kann er prima Werbung für die Gartenschau in der ehemaligen Zechenstadt machen, findet Trepper: „Gut, ob die Leute danach alle Dauerkarten kaufen, wage ich zu bezweifeln“, ist der Kabarettist ehrlich. Aber zumindest wissen dann alle Bescheid, was 2020 in Kamp-Lintfort los ist.