Neukirchen-Vluyn. Der Heimat- und Verkehrsverein will, dass in Neukirchen-Vluyn erst klimafreundliche Schritte umgesetzt werden, die die Stadt allein verantwortet.
Der Heimat- und Verkehrsverein (HVV) Neukirchen möchte bei der Umsetzung des klimafreundlichen Mobilitätskonzeptes die Priorität auf die Projekte gelegt sehen, die allein von der Stadt umgesetzt werden können. Von 84 Maßnahmen sind das 40, wie Hans-Rainer Runge von Büro Runge IVP in den zwei Bürgerinformationstreffen mitgeteilt hatte. Runge hat das klimafreundliche Mobilitätskonzept erstellt.
Zu den zuerst umzusetzenden Maßnahmen zählen laut HVV die Konzeption und der Ausbau eines modernen und sicheren Radwegenetzes. Ferner geht es darum, festzulegen, wo genau die Verknüpfungsstelle mit dem überörtlichen ÖPNV installiert werden soll. Runge hatte das als „intermodale Verknüpfungspunkte“ bezeichnet. Damit sind die Orte gemeint, an denen es Bushaltestellen, Car-Sharing-Plätze, E-Ladestationen, Fahrradstationen und dergleichen mehr an einem Punkt gebündelt gibt.
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Der Heimat- und Verkehrsverein möchte, dass die wichtigen überörtlichen Ziele (Krankenhäuser, Altenheime, Arztpraxen und wichtige Ämter) in den Verkehrsplan des Kreises Wesel eingearbeitet werden. Dazu zählten auch die überörtlichen Ziele in Neukirchen-Vluyn selbst (Schulzentrum, Altenheime, Einkaufsmöglichkeiten, Volkshochschule, Arztpraxen usw.). Schließlich wolle man ja, dass auch Menschen aus anderen Kommunen in die Stadt kämen.
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„Die Entscheidung für hochfliegendere Ziele, also statt nur schneller Busverbindungen auch redundante Voll- oder Straßenbahnverbindungen herzustellen, liegen sämtlich bei übergeordneten Stellen“, sagt Hartwig Müller, der Sprecher des Vereins. Planung und Umsetzung könnten hier zehn bis 15 Jahre in Anspruch nehmen.
Dieser Zeithorizont ist auch auf den Versammlungen in Vluyn und in Neukirchen benannt worden. Ein wesentliches Hindernis zur Verbesserung des Nahverkehrs sei in Neukirchen ebenfalls angesprochen worden, sagt Müller: „Die Festlegung des Kreises Wesel, den ÖPNV ohne öffentlichen Ausgleich stemmen zu wollen.“ Bis jetzt stütze sich der Zubringerverkehr zu den großen Zentren zu 94 Prozent auf das Auto und andere Verkehrsträger ab.
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Die „für eine wirtschaftliche Darstellung des ÖPNV erforderlichen Passagierzahlen werden erst am Ende dieses jahrelangen Transformationsprozesses zu erreichen sein“, schlussfolgert Müller.
Die geforderte „explosionsartige Entwicklung des ÖPNV“ sei nicht ohne Vernetzung der Projekte mit den Nachbarstädten zu realisieren. Die Umsetzung aller dieser Pläne könne jedoch nur mit den Zuschüssen der verantwortlichen übergeordneten Strukturen (Kreise, Land und Bund) funktionieren.
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