Moers.
Die Wohnungsbau Stadt Moers plant ab Frühjahr 2021 eine besondere Wohnform in Meerbeck: An der Fuldastraße, Ecke Eupener Straße, entsteht ein dreigeschossiger Neubau für eine Senioren-WG mit acht Bewohnern, 21 öffentlich geförderte Wohnungen und eine ambulante Wohngemeinschaft für Menschen mit Behinderung.
Das Meerbecker Büro der Wohnungsbau wird ebenfalls einziehen. Die Kosten für das Gebäude liegen bei rund 3,5 Millionen Euro. Am Samstag stellten die Bürger ihre Fragen rund um das Neubauprojekt. Architekt Frank Reese war mit Roland Rösch von der Wohnungsbau und Wolfram Teschner, Geschäftsführer der Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein (CWWN), vor Ort. Alle Plätze am Tisch des Stadtteilbüros waren besetzt. Reese berichtete von den Planungen: „Es war uns wichtig, das Gebäude ins Stadtbild zu integrieren.“ Mittendrin und gut angebunden war das Credo.
Der Moerser Wilfried Holtwick begrüßt die Lage: „In meiner Elterninitiative für inklusives Wohnen am linken Niederrhein setze ich mich für barrierefreie Wohnungen ein.“ Sein 38-jähriger Sohn sitzt im Rollstuhl und lebt im Elternhaus in Repelen. Die Wohnungssuche? „Ist ein steiniger Weg“, weiß Holtwick. Oft gebe es Investoren, die für inklusives Wohnen wenig Verständnis hätten. „Bei dem neuen Wohnangebot bleibt die öffentliche Förderung erhalten, so dass ich nicht wieder nach kurzer Wohnzeit eine neue Wohnung für meinen Sohn suchen muss“, sagte Holtwick. Bedenken hat er auf Grund der kleinen Gruppengröße von acht Leuten in der inklusiven WG: „Ich hoffe, dass die Bewohner Freizeitangebote wahrnehmen können und Treffen mit den anderen Mietern möglich sind.“
Die 79-jährige Gerda Meltner ist am Altenwohnen interessiert: „Momentan lebe ich auf der Wilhelm-Schroeder-Straße. Im Alter möchte ich nicht alleine wohnen.“ Mögliche Hilfe durch anwesende Pflegekräfte, den Mietpreis von 5,70 Euro pro Quadratmeter, umliegende Geschäfte und Zusammenleben mit Jung und Alt – all das sind Pluspunkte, findet Meltner. Eine Anwohnerin der Zechensiedlung schließt sich an. Sie sucht eine barrierefreie Wohnung: „Mein Mann wird durch seine Krankheit in absehbarer Zeit im Rollstuhl sitzen. Wir wollen unseren Stadtteil nicht verlassen. Deshalb haben wir großes Interesse an der Wohnform.“
Bald soll der Spatenstich für den Baubeginn erfolgen, erklärte Rösch: „Wer an einer Wohnung in dem Neubau interessiert ist, kann sich im Wohnungsbau-Kundencenter bei Andrea Spitz informieren.“ Spitz ist erreichbar unter 02841/88 15 635.
Weitere Infos: www.wohnungsbau-stadt-moers.de.