Moers. Enni Energie & Umwelt nimmt den neuen Solarpark in Moers-Vinn in Betrieb. Der Energieerzeuger will auch künftig ökologisch denken und handeln.

Die Enni Energie & Umwelt hat am Donnerstag den neuen Solarpark in Moers-Vinn eröffnet. Mit dem dort erzeugten Strom aus Sonnenenergie können 1100 Haushalte versorgt werden. Die Entwicklung des Projekts gleicht einem Marathonlauf.

Der Enni-Aufsichtsratsvorsitzende Volker Marschmann, Bürgermeister Christoph Fleischhauer und Enni-Geschäftsführer Dr. Kai Gerhard Steinbrich (v.l.) eröffnen den neuen Solarpark in Moers-Vinn.
Der Enni-Aufsichtsratsvorsitzende Volker Marschmann, Bürgermeister Christoph Fleischhauer und Enni-Geschäftsführer Dr. Kai Gerhard Steinbrich (v.l.) eröffnen den neuen Solarpark in Moers-Vinn. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Über 10.000 Solar-Module sorgen jetzt auf einer Fläche zwischen der Autobahn 40 und der Venloer Straße dafür, dass 1100 Haushalte in den Enni-Versorgungsbieten Moers und Neukirchen-Vluyn mit Strom versorgt werden können, der aus Sonnenenergie erzeugt wird. In Neukirchen-Vluyn betreibt die Enni Energie & Umwelt im Mühlenfeld bereits seit 2013 einen Solarpark.

Für das neue Projekt in Moers konnte sich die Enni eine Förderung nach dem Gesetz für erneuerbare Energien sichern. Enni-Geschäftsführer Dr. Kai Gerhard Steinbrich sagte bei der Eröffnung am Donnerstag: „In Nordrhein-Westfalen findet man solche Anlagen selten, eher im Süden Deutschlands. Soweit wir das sehen, sind wir erst das dritte Stadtwerk im Land, das eine solche Genehmigung bekommen hat.“

Der Weg dahin war allerdings schwierig. Die Fläche war laut Steinbrich bereits eine ökologische Ausgleichsfläche. Zudem sei sie vom Regionalverband Ruhr als Grünzug ausgewiesen, und es handele sich um ein Landschafts- und Wasserschutzgebiet. Mit Grundstückseigentümern und Pächtern habe man verhandelt, zum Teil in deren Küche. Seit der ersten Idee zu einem Solarpark in Moers bis zur Inbetriebnahme sind vier Jahre vergangen, acht Wochen Aufbau inklusive.

Der neue Solarpark soll nicht das Ende der ökologischen Bestrebungen der Enni Energie & Umwelt sein, wie Steinbrich ankündigte: „Wir würden uns freuen, wenn wir zusammen mit der Politik weitere Flächen finden könnten.“ Er berichtete auch von einer hohen Akzeptanz bei den Menschen in Moers: „Es ist nicht selbstverständlich, dass man für so ein Projekt von allen Seiten Zuspruch bekommt.“

Rund 35 Prozent ihres Stromes erzeugt die Enni Energie & Umwelt jetzt regenerativ, unter anderem auch im Windpark Kohlenhuck im Norden der Stadt. Der Anteil von umweltfreundlicher Energieerzeugung soll bis auf 50 Prozent wachsen.

Die Eröffnung des Solarparks kommt einen Tag, nachdem das Bundeskabinett in Berlin das Klimapaket verabschiedet hat. Worum es grundsätzlich geht, formuliert Steinbrich so: „Es ist wichtig, die Waage zwischen Mensch und Planet wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Das schaffen wir nur gemeinsam.“ Am Nachmittag konnte der Solarpark besichtigt werden.


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Für den neuen Solarpark Vinn hat die Enni Energie & Umwelt rund 2,4 Millionen Euro investiert. In der Tochtergesellschaft Enni Solar bündelt das Unternehmen mittlerweile über 20 Solaranlagen. 10.398 Module produzieren rund 3,7 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Die Anlage ist so groß wie sechs Fußballfelder.


Der Naturschutz hat bei der Planung nach Enni Angaben eine wichtige Rolle gespielt. Heimische Tier- und Pflanzenarten wurden erhalten, 47 Bäume wurden gepflanzt, 5400 Quadratmeter Hecken und 16.500 Quadratmeter Wiese angelegt. Der Ausstoß von rund 2200 Tonnen Kohlendioxid werde vermieden.