Kamp-Lintfort. Der Platz an den Schulen in Kamp-Lintfort wird eng. Deshalb werden auswärtige Anmeldungen nur noch berücksichtigt, wenn es Kapazitäten gibt.
Die zahlreichen Neubaugebiete in Kamp-Lintfort sorgen für einen regelrechten Kinderboom in der Stadt. Das wirkt sich bekanntlich auf die Kita-Struktur aus. Bereits im kommenden Jahr sollen 19 weitere Kita-Gruppen den Andrang auffangen. Und irgendwann klopft der Nachwuchs auch an die Schultüren. Die Anmeldungen für die vier Grundschulen im Stadtgebiet laufen noch bis Ende der Woche. Die Verwaltung geht nach jetzigem Stand von 380 Anmeldungen aus. Und bereits jetzt wird klar, dass es Platzprobleme geben könnte. Stadt und Politik haben nun reagiert und in der Ratssitzung am Dienstag zumindest teilweise die Weichen dafür gestellt, dass die Anmeldezahlen nicht irgendwann die Kapazitätsgrenzen sprengen.
Einstimmig hat sich die Politik darauf verständigt, beginnend mit dem Schuljahr 2020/21 auswärtige Anmeldungen nur noch zu berücksichtigen, wenn es die Kapazitäten tatsächlich zulassen und alle Kinder in Kamp-Lintfort mit einem Schulplatz innerhalb der Stadtgrenzen versorgt sind. Nach § 46 Schulgesetz NRW ist dies möglich, da es nur den Anspruch auf Besuch einer Grundschule in der eigenen Gemeinde gibt.
Bereits jetzt klagen Grundschulen über Platzprobleme
Damit möchte die Stadt vermeiden, dass Kinder ohne Schulplatz dastehen. Denn bereits jetzt klagen Grundschulen über Platzprobleme. So wie die Grundschule am Pappelsee mit dem Teilstandort Montplanetstraße. Sie wird im kommenden Jahr mithilfe der Landesförderung „Gute Schule 2020“ erweitert, doch das dauert. Solange hat die Schule, die jahrgangsübergreifenden Unterricht anbietet, mit Platzproblemen zu kämpfen. Aus diesem Grund hat der Rat ebenfalls einstimmig entschieden, die Eingangsklassen auf drei zu reduzieren, damit sie nicht mehr Klassen bilden muss, als sie tatsächlich zur Verfügung hat. Derzeit gibt es an beiden Standorten zusammen 14 Klassen. Nach derzeitiger Vorgabe müsste die Schule aber 16 Klassen bilden. Das verhinderte der Rat mit seinem Beschluss und reduzierte außerdem die Klassengrößen der Ebertschule, die einen Förderschwerpunkt für Schüler mit geistiger Beeinträchtigung hat von derzeit 26 auf 24 Kinder.
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Der Platzbedarf dehnt sich auch auf das Schulzentrum Kamper Dreieck aus. Dort sind das Georg-Forster-Gymnasium und die Unesco-Gesamtschule untergebracht. Allein durch die Rückkehr des Gymnasiums zu G 9, größere Raumbedarfe für Differenzierung, Ganztag und Inklusion ist eine Erweiterung notwendig. Dazu sollen der Eingangs- und der Hausmeisterbereich erneuert werden. Außerdem haben sich beide Schulen für eine zentrale WC-Anlage ausgesprochen. Über die Umsetzung herrscht noch keine Einigkeit. So dachte man bei der Stadt über den Abriss der stark sanierungsbedürftigen Turnhalle und einem Neubau mit Unterrichtsräumen, Hausmeisterbereich und WC-Anlage nach. Die Schulen aber möchten die Turnhalle erhalten. Derzeit wird die Wirtschaftlichkeit geprüft. Für den nächsten Bildungsausschuss am 13. November hat die Stadt konkretere Planungen angekündigt.