Moers. Gute Nachricht: In Moers sinken im kommenden Jahr die Gebühren für Abfall und Straßenreinigung. Allerdings werden zwei Gebühren auch steigen.

Die Moerser Bürger können mit niedrigeren Abfallgebühren im kommenden Jahr rechnen. Auch die Straßenreinigung wird 2020 günstiger. Dagegen werden die Friedhofs- und Abwassergebühren wohl steigen. Dies teilte die Enni Stadt & Service am Mittwoch im Verwaltungsrat mit. Enni-Vorstandschef Stefan Krämer betonte, dass man derzeit über Trends in der Gebührenentwicklung spreche. Die Entscheidung darüber fällt der der Rat der Stadt in der letzten Sitzung des Jahres Anfang Dezember.

Im Schnitt wird es 2020 fünf Euro günstiger

Die Kalkulation, die Enni-Kostenrechner Rainer Krohn im Verwaltungsrat vorstellte, ist freilich die Grundlage für das Votum des Rates. Nach seinen Worten können die Abfallgebühren 2020 je nach Nutzungsart zwischen einem und vier Prozent sinken. „Für den typischen Haushalt mit einer 60-Liter-Restabfall- und einer 120-Liter-Biotonne wird es rund fünf Euro günstiger“, berichtete Krohn. Die Gebühren für Container in Großwohnanlagen sinken um ein bis drei Prozent. Möglicherweise können sich die Bürger in den kommenden Jahren auf weiter sinkende Müllabgaben einstellen. Der Grund: Ab 2021 ist das Abfallentsorgungszentrum Asdonkshof des Kreises Wesel abgeschrieben.

Auch die Straßenreinigung soll günstiger werden, nicht zuletzt, weil die zuletzt milden Winter weniger Kosten verursacht haben.
Auch die Straßenreinigung soll günstiger werden, nicht zuletzt, weil die zuletzt milden Winter weniger Kosten verursacht haben. © FFS | Lars Heidrich

Möglich werden die niedrigeren Gebühren schon jetzt, obwohl die Erlöse bei der Vermarktung von Altkleidern und Altpapier drastisch zurückgegangen sind. Enni hat aber auf der anderen Seite den Aufwand für Material, Personal und Kfz-Unterhaltung senken und den Posten „sonstige Erlöse“ erheblich steigern können. Runter geht es auch bei den Straßenreinigungs- und Winterdienstgebühren, bei denen die milden Winter der letzten Jahre in die Kalkulation einflossen.

Tiefer in die Tasche greifen müssen die Bürger bei den Entwässerungsgebühren. Die Niederschlags- und Schmutzwassergebühren werden ab Januar vor allem durch höhere Genossenschaftsbeiträge an die Lineg steigen. Ein weiterer Grund seien die Investitionen in die Sanierung des 2015 teils marode übernommenen Kanalnetzes, wofür jährlich 9,7 Millionen Euro anfallen, erklärte Rainer Krohn. Absolut liege das Plus für Eigentümer eines Muster-Reihenhauses mit 130 Quadratmetern versiegelter Fläche bei der Niederschlagswassergebühr bei monatlich einem Euro.

Die Kosten für Grabnutzung steigen

Die nach dem Frischwasserverbrauch berechnete Schmutzwassergebühr steigt um 29 Cent pro Kubikmeter. Gestiegene Betriebskosten und Investitionen in die moderne Infrastruktur schlagen auch bei den Friedhofsgebühren durch. Hier gibt es ein Plus bei der Grabbereitung und den Nutzungsrechten, die Hinterbliebene auf 25 Jahre erhalten.

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Ein weiteres Thema im Verwaltungsrat war der Parkplatz des Sportparks Rheinkamp, den Enni in der Stromversorgung so ausgelegt hat, dass die Kirmesschausteller ab 2020 dort ihr Lager aufschlagen können. Auf den Bau einer Abwasserversorgung wurde aber verzichtet. Sie hätte, wie Enni-Vorstand Lutz Hormes berichtete, einen „mittleren sechsstelligen Betrag“ gekostet. Deshalb wird das anfallende Abwasser in Containern zwischengelagert.