Moers. 26 Bands, 22 Locations: Die Night of the Bands hat musikalische Vielfalt von Schlager bis Folk geboten. Eine Premiere ist besonders gelungen.
Einen konkreten Plan haben sich Simone Sahm und Dieter Montenbruch nicht gemacht. Fest stand nur: Die erste Station, der Hülsdonker Bahnhof, sollte nicht die letzte gewesen sein. „Wir lassen uns treiben“, sagt Montenbruch lachend. Mit Blick auf das Programm hatte der Neukirchen-Vluyner dann aber doch ein paar Favoriten. „Die Bands im Ritumenti, Café des Arts und The Fiddlers“ sprachen ihn besonders an. Gemeinsam mit seiner Cousine hat Dieter Montenbruch am Samstag einen musikalischen Streifzug durch Moers gemacht.
Die 16. Auflage der Enni Night of the Bands stand an. Im gesamten Stadtgebiet rockten 26 Bands in 22 Locations. Während es für seine Cousine die erste Night of the Bands war, zählt Montenbruch wohl schon zu den Stammbesuchern. Klare Sache für ihn: „Das ist ein super Event und einer der schönsten Abende in Moers.“
Auch im Shuttle Bus gibt es Live-Musik
Im Hülsdonker Bahnhof spielte das Duo Dos Hombres. Dahinter verbargen sich die Vollblutmusiker Jörg Reuter und Andre Goldenstein. Sie brauchten nichts weiter als ihre Gitarren, um mit etwas ruhigerer Rockakustikmusik das Publikum zu begeistern. Das sang und klatschte schon kräftig mit – ein guter Einstieg für eine lange Musiknacht.
Per Shuttle-Bus konnten sich die Besucher dann in die Innenstadt fahren lassen. Auch während dieser Fahrt gab es Live-Musik. Im Bus spielten die Männer des Herrensalons Evergreens, Schlager und Pop-Rockmusik. Angekommen am Königlichen Hof hatte man die Qual der Wahl: Musik schallte aus der Altstadt, aber auch vom Kastell.
Im Ritumenti in der Altstadt ging nach kurzer Zeit schon nichts mehr. Draußen standen mindestens so viele Menschen wie drinnen. Es wurde schon nach wenigen Liedern getanzt und gefeiert. „Wollt ihr „Crying At The Discoteque“ hören?“, rief der Frontmann der Band Granufunk. Was für eine Frage, natürlich wollten die Besucher diesen Hit hören. Passend dazu gab es Disco-Feeling mit buntem Scheinwerferlicht.
Wer hingegen eher auf Reggae stand, war entweder in der Tapas-Bar Los Hermanos – dort spielte André George & the Rootz Revival – richtig oder machte einen Abstecher ins Slix, wo Fireside ebenfalls akustische Reggae-Musik präsentierte.
Das Schlosstheater war erstmals dabei
Rund um den Kastellplatz reichte das musikalische Angebot von Unplugged- über Rock-, bis Folkmusik. Im Piccolo interpretierte das Duo Brackelsberg und Müllenschläder altbekannte, aber auch neue Lieder vollkommen neu. Besonders gut kam da die Version von „Marmor, Stein und Eisen bricht“ an. Sängerin Miriam Brackelsberg hätte auch aufhören können, denn das Publikum übernahm und sang als großer Chor kräftig mit.
Weiter im Irish Pub The Fiddlers wurde zu Rockmusik der Band Vividd gefeiert. Direkt vor der obligatorischen Bühne wurde getanzt, im hinteren Bereich des Pubs ging es etwas ruhiger zu. Das Studio des Moerser Schlosstheaters war erstmals Location der Bandnacht. Die Premiere war gelungen.
So wie die Räumlichkeit keine typische Kneipe war, war auch die Musik keinem typischen Genre zuzuordnen. Marcus Friedeberg und Marco Neumann alias Pangea spielten traditionellen Folk aus keltischen sowie weltmusikalischen Bereichen. Ins Auge sprang dabei auch das große Didgeridoo ähnliche Blasinstrument. Die durchaus ungewöhnlichen Klänge lockten immer mehr neugierige Besucher an. Die Plätze waren permanent besetzt.
„Das ist etwas ganz anderes, aber das gefällt mir sehr gut. So speziellere Musik könnte jedes Jahr dabei sein“, betonte ein Besucher.
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