Neukirchen-Vluyn. Am Rande des Klingerhufs in Neukirchen-Vluyn entwickelt sich eine Heidelandschaft. Derzeit sind zehn Heidschnucken auf der Fläche im Einsatz.
Bald fällt womöglich ein Grund weg, um in die Lüneburger Heide zu fahren. Am Rande des Klingerhufs entwickelt sich gerade eine für den Niederrhein bemerkenswerte Landschaft. Auf einer etwa ein Hektar großen Fläche ist die Entfaltung der Heidelandschaft bereits gut erkennbar. In zehn Jahren werde man erstaunt sein, wie sich das Gebiet entwickelt hat, ist sich Horst Manja sicher. „Es bedarf Geduld bei der Ausbreitung der Heide“, sagt der Schäfer.
Um den Prozess zu begleiten, hat Manja vor einer Woche zehn grau gehörnten Heidschnucken auf einem Teil der Fläche eine neue Aufgabe gegeben. Seitdem knabbern die Damen eifrig am Gehölz, damit sich die Erika von unten weiter ausbreiten kann.
Etwa zwei Wochen dürfen sie das noch diesseits des Spazierweges tun, dann werden sie für weitere drei Wochen jenseits des Weges ihren Knabbervorrat suchen. In Kürze sollen drei weitere Schnucken und ein Bock zur fleißigen Gruppe dazustoßen. Der Mann im Team ist im Sommer eigens in der Lüneburger Heide ersteigert worden, damit er nun die Niederrheiner unterstützen kann.
„Der Boden ist sandig“, erklärt Horst Manja. Eine gute Grundlage für die Heide. Der Schäfer hat noch eine Vision: Wacholder anzubauen. Aber eins nach dem anderen.
Wie Manja ausführt, habe es in den 1980er Jahren erste Ideen zur Entwicklung der Fläche gegeben. Offenkundig sind die Bemühungen seitdem in Vergessenheit geraten. Seit zwei Jahren werde wieder daran gearbeitet, sagt Manja.
Im vergangenen Jahr haben sich Bürgermeister Harald Lenßen und Horst Manja auf dem Markt der Möglichkeiten getroffen und über die Möglichkeiten gesprochen. Es gab Gespräche mit dem Bauhof, dem Betreiber der Stromtrasse, der unteren Landschaftsbehörde und der Interessengemeinschaft Gehörnte Heidschnucken. Das Resultat ist zunehmend erkennbar.
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Vor kurzem sind Erklärtafeln aufgestellt worden, auf denen Spaziergänger informiert werden, was auf der Fläche geschieht. Im nächsten Schritt möchte die Stadt auf Schulen zugehen, um eine Bestandsaufnahme von Flora und Fauna zu machen.