Neukirchen-Vluyn. Die Stadt soll für die Ausstattung der Schulen 900.000 Euro Fördergelder aus dem Digitalpakt des Landes bekommen. Es gibt auch Bedenken.
Es klingt ziemlich verheißungsvoll. Rund 900.000 Euro erhält die Stadtverwaltung aus dem Digitalpakt des Landes, um ihre Schulen auf einen neuen digitalen Standard zu heben. Damit sollen die Bildungseinrichtungen in Neukirchen-Vluyn im digitalen Zeitalter durchstarten können. Eine neue Infrastruktur, neue Computer, PCs und Notebooks, Tablets für die Schulklassen und interaktive Tafeln, die die alten Tafeln ersetzen sollen, können über die Landesförderung angeschafft werden.
In den meisten Schulen hat es bereits eine sogenannte Wlan-Ausleuchtung gegeben, um die Leistungsfähigkeit zu prüfen. Als letzte Schulen sind die Antonius- und die Pestalozzi-Schule an der Reihe. Außerdem ist im Haushalt 2020 bereits die Anschaffung interaktiver Tafeln und weiterer Access-Points geplant, um die Wlan-Leistungsfähigkeit zu verbessern.
Die Stadt möchte jetzt Gespräche mit allen Schulen führen, um auf Grundlage der Förderrichtlinien eine strukturierte Planung vorzunehmen – auch hinsichtlich der bereitgestellten Summe, die sich auf sämtliche Schulen verteilt. Die Antragsunterlagen sind umfangreich. Neben einer Investitionsplanung müssen Schulen und Stadt unter anderem ein Konzept über Betrieb, Wartung und Hilfe bei Problemen sowie eine Bestandsaufnahme der bestehenden und benötigten Ausstattung vorlegen. Außerdem möchte die Bezirksregierung wissen, wie Hard- und Software im Unterricht eingesetzt und wie das Lehrerkollegium geschult werden soll.
Das Geld steht nur bis Ende 2021 bereit
Medienberater der Bezirksregierung helfen bei dem gesamten Prozess, damit die Verwaltung den Förderantrag zügig stellen kann. Besonders viel Zeit hat die Stadt für die gesamte Umsetzung nämlich nicht. Lediglich bis Ende Dezember 2021 sind die Fördersummen abrufbar, die höchstens 90 Prozent der „zuwendungsfähigen Gesamtausgaben“ abdecken, wie es auf dem Faktenblatt des NRW-Ministerium für Schule und Bildung heißt. Zehn Prozent müssen die Kommunen demnach selbst aufbringen.
Angesichts dieser kurzen Frist ist die Stadtverwaltung nicht ausschließlich glücklich über den Düsseldorfer Geldsegen, der gleichzeitig auch zeitlichen und finanziellen Druck bedeutet, wie es die Erste Beigeordnete, Margit Ciesielski, im Bildungsausschuss formulierte: „Wir müssen jetzt in den nächsten zwei Jahren extrem viel Geld in die Ausstattung pumpen und dann gucken, wie es weitergeht.“ Schließlich sei nichts so vergänglich wie die IT-Ausstattung.
Dennoch waren sich die Ausschussmitglieder darüber einig, dass die digitale Verbesserung der Schulen in Neukirchen-Vluyn dringend nötig ist. SPD und CDU appellierten an die grundsätzliche Konsensfähigkeit, mit der der Ausschuss in der Vergangenheit bereits mehrere wichtige Beschlüsse für die Bildungslandschaft in der Stadt auf den Weg gebracht habe.