Moers. Polizei und Dekra haben am Dienstag in Moers das Geschehen des mutmaßlichen Autorennens vom April rekonstruiert. Eine Frau kam damals ums Leben.

Das mutmaßliche Autorennen, bei dem die unbeteiligte Sema S. am 22. April dieses Jahres ums Leben kam, ist am Dienstagabend in Moers an Ort und Stelle rekonstruiert worden. Polizei und Dekra stellten das Geschehen nach NRZ-Informationen auf Wunsch der Staatsanwaltschaft nach.

Am Ostermontag 2019 war es auf der Bismarckstraße in Moers offenbar zu einem Autorennen zwischen zwei stark motorisierten Wagen gekommen. Einer der beiden Wagen, ein Mercedes E 63 S AMG mit mehr als 500 PS, fuhr dabei in den Citroën Saxo von Sema S. Sie wollte nach bisherigen Erkenntnissen aus der Donaustraße auf die Bismarckstraße biegen und wurde dabei von dem Wagen eines damals 21-Jährigen erfasst. Die 43-jährige Meerbeckerin wurde dabei so schwer verletzt, dass sie Tage später im Krankenhaus ihren Verletzungen erlag. Spätere Untersuchungen ergaben, dass der Mercedes zum Zeitpunkt des Aufpralls mindestens 108 Stundenkilometer schnell war.

Der Hergang des Geschehens wurde am Dienstagabend in Moers auf der Bismarckstraße rekonstruiert.
Der Hergang des Geschehens wurde am Dienstagabend in Moers auf der Bismarckstraße rekonstruiert. © Matthias Alfringhaus

Am Dienstagabend stellten Polizei und Dekra das Geschehen schematisch nach. In fünf Positionen wurde der Ablauf mit einem VW Golf und einem Mercedes wiederholt. Rund ein Dutzend Polizisten sperrten gegen 19 Uhr die Bismarckstraße zwischen Bahnübergang und Jahnstraße ab. In diesem Bereich hatte sich der Unfall ereignet.

Dekra-Mitarbeiter hatten zuvor fünf Positionen markiert, an denen der Golf von der Donaustraße in die Bismarckstraße abbiegen sollte. Position eins war am Vorfahrt-Achten-Schild auf der Donaustraße. Zu diesem Zeitpunkt stand der Mercedes noch weit entfernt, kurz hinter dem Bahnübergang. An den folgenden vier Positionen hielt der Golf jeweils an, während der Mercedes sich Stück für Stück näherte. Ein Dekra-Mitarbeiter fotografierte alle Positionen. Der gesamte Ablauf wurde von einer Drohne gefilmt. Es ging ausschließlich um den Abstand der beiden Wagen zueinander, Beschleunigung spielte bei der schematischen Rekonstruktion keine Rolle. Anschließend wurde die Bismarckstraße wieder für den Verkehr freigegeben. Nach NRZ-Informationen sollte der Hergang am Dienstagabend mindestens zweimal nachgestellt werden.

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Für die Rekonstruktion waren Polizisten des Verkehrsdienstes und der Unfallsachbearbeitung im Einsatz. Noch ist unklar, welche Rolle die Rekonstruktion in einem möglichen Verfahren gegen den Mercedesfahrer spielen könnte. Einzelheiten will am Mittwoch die Pressestelle der Polizei Duisburg mitteilen, wie es am Dienstag von Beteiligten hieß. Nur wenige Meerbecker verfolgten das Geschehen.