Moers. Heute werden in Moers weit mehr fair gehandelte Produkte als nur Kaffee und Tee angeboten. Mit dem Erlös werden Christen in Ägypten unterstützt.
Der Slogan „Jute statt Plastik“ stand 1979 am Anfang als es mit der Eine-Welt-Arbeit im CVJM losging. „Erst haben wir Jutebeutel aus Bangladesch als Alternative zu den Plastiktüten angeboten. Schnell wuchs das Angebot,“ weiß Hartmut Schaap zu berichten, der über Jahrzehnte den traditionsreichen Arbeitszweig im CVJM Moers koordinierte. Er führt aus: „Produkte waren nachgefragt, die eine Alternative zu einem Mainstream boten, bei dem bis heute wenig nachhaltig und ohne Rücksicht auf die Arbeitsbedingungen vor Ort produziert wird. Und mit Nicaragua-Kaffee und fair gehandeltem Tee wurden uns über die GEPA solche Alternativen geboten, die wir dann auch Menschen in Moers anbieten konnten.“
Heute werden weit mehr fair gehandelte Produkte als nur Kaffee und Tee angeboten. Lange Jahre fand der Verkauf am Moerser Wochenmarkt statt. „Für die Laufkundschaft war das natürlich ideal, aber Auf- und Abbau waren anstrengend und es sind ja auch nicht immer 25 Grad und Sonnenschein. Da waren wir froh, dass wir vor zwei Jahren von der Kirchengemeinde das Angebot bekamen, in der gerade wiedereröffneten Stadtkirche unseren Fairen Produkte anzubieten,“ berichtet Roswitha Paschen.
Seit zwei Jahren im Blauen Raum der Stadtkirche
Sie leitet das etwa Team des Eine-Welt-Ladens zusammen mit Peter Bongertz: „Heute findet der Verkauf freitags und samstags von 11 bis 14 Uhr im Blauen Raum der Stadtkirche statt“, sagte Roswitha Paschen.
Ruth Gasthaus, Mitarbeiterin der ersten Stunde und die heute mit ihren über 80 Jahren immer noch regelmäßig mithilft, berichtet noch von einem weiteren Aspekt: „Seit Anfang der 1980er Jahre gehen alle Überschüsse, die wir aus dem Verkauf erzielen, an die Partnerschaft des Kirchenkreises mit koptischen Christen in Ägypten. Für uns ein Zeichen der Solidarität mit anderen Christen, aber auch ganz direkte und praktische Hilfe vor Ort. Dr. Meyer-Mintel, der das Projekt lange Zeit beim Kirchenkreis betreut hat, konnte uns immer wieder von seinen Reisen berichten, wo und wie unser Geld dort positiv wirken kann.“
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„Dass ein Verein wie der CVJM, der vor allem für seine Kinder- und Jugendarbeit bekannt ist, einen Einen-Welt-Laden betreibt, überrascht viele erstmal“, erläutert Bernd Tersteegen aus dem Vorstand der CVJM Moers. „Die Eine-Welt-Arbeit integriert sich aber sehr gut in unsere Jugendarbeit. ‘Fridays-for-Future’ belegt doch, dass Jugendliche nicht hinnehmen, dass wir einen Lebensstil führen, der nur auf Kosten von Menschen in anderen Teilen der Welt möglich ist.“
Das „Eine-Welt-Team“ besteht zurzeit aus zwölf Mitgliedern und arbeitet ehrenamtlich. Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind immer herzlich willkommen.
Der Laden im Blauen Raum der evangelischen Stadtkirche ist jeden Freitag und Samstag von 11 – 14 Uhr geöffnet.
40 Jahre Eine-Welt-Arbeit im CVJM Moers – das soll auch gefeiert werden: Am Donnerstag, 19. September findet ab 18.30 Uhr eine Festveranstaltung in der Stadtkirche statt. Alle, die sich für die Arbeit interessieren, laden der CVJM und die ev. Kirchengemeinde Moers herzlich ein. Hartmut Schaap erzählt von der Geschichte des Eine-Welt-Ladens und Pfarrer i. R. Dr. Meyer-Mintel berichtet über das El-Bayad-Projekt. Der Abend wird musikalisch begleitet und klingt mit einem Imbiss aus.