Kamp-Lintfort. Stadt, Jobcenter, TÜV Nord und die Fördergemeinschaft für Bergmannstradition setzen ein soziales Projekt auf. Im Mittelpunkt: Der Lehrstollen.

Stadt, Jobcenter, TÜV Nord und die Fördergemeinschaft für Bergmannstradition bieten jetzt Menschen mit Vermittlungshemmnissen eine neue berufliche Perspektive. Dazu haben sie das Projekt Lehrstollen 2019 ins Leben gerufen.

Dabei können bis zu zwölf Teilnehmende helfen, den Lehrstollen und seine Umgebung zu gestalten. Die Maßnahme begann schon im Juli und soll bis zum Ende des Jahres weiter laufen. Anfangs wurde das Vereinshaus der Fördergemeinschaft renoviert: Vitrinen instand setzen, Regalsysteme aufbauen, Malerarbeiten und vieles mehr. In den Vitrinen soll künftig ein Teil der über 750 Grubenlampen und Mineralien ausgestellt werden. Dazu gibt es eine Literatursammlung und ein Film- und Fotoarchiv.

Angela Preuß, Bereichsleiterin des Jobcenters, sagte am Montag: „Das Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, arbeitslosen Menschen mit Vermittlungshemmnissen eine neue berufliche Perspektive zu bieten, und sie dann erfolgreicher in den Arbeitsmarkt integrieren zu können.“

Rund um den ehemaligen Schirrhof und das Pumpenhaus wird gearbeitet.
Rund um den ehemaligen Schirrhof und das Pumpenhaus wird gearbeitet. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Der TÜV Nord (Bildung) fungiert als Maßnahmeleiter, das Jobcenter vermittelt Menschen für die Projektplätze und die Fördergemeinschaft für Bergmannstradition ist für die Materialversorgung und den Zuschnitt des Projektes zuständig.

„Durch dieses Projekt werden Kompetenzen der Teilnehmer erkannt“, berichtet Jean-Pierre Ditzler, Leiter des Bildungszentrums des TÜV Nord Kamp-Lintfort. So könnten auch viele Kontakte während des Projektes geknüpft werden, die die Chancen auf einen Job im Anschluss erhöhen würden. Dies bestätigt auch Wolfgang Baum, Projektleiter und Ausbilder vor Ort. Die Mischung der „unterschiedlichen Charaktere“ würde Kenntnisse und Fähigkeiten zum Vorschein bringen, so dass schon jetzt gute Arbeitsergebnisse erzielt worden seien.

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Norbert Ballhaus, Vorsitzender der Fördergemeinschaft, beschreibt die noch umzusetzenden Arbeiten: Das Pumpenhaus soll als Museum dienen. Auch hier sind die mittlerweile elf Projektteilnehmer engagiert bei der Sache. Historische Maschinen werden aufbereitet – auch für die Zeit nach der Landesgartenschau 2020.

Darüber hinaus sollen Grünflächen rund um den Lehrstollen, das Pumpenhaus und das Vereinshaus entstehen. Alle am Projekt beteiligten Instanzen sind sich einig: Das Projekt Lehrstollen 2019 soll um ein halbes Jahr verlängert werden. Sollten die aktuellen Teilnehmer zum Ende des Jahres in einem Job untergekommen sein, werden neue Projektteilnehmer gesucht.