Moers. Das 14. Schloss- und Theaterfest in Moers beschäftigt sich mit „Modernen Zeiten“. Viele Besucher kommen zum Schloss und gehen auf eine Zeitreise.

Musik erklingt aus dem Grammophon. Besucher schauen sich im historischen Zeltlager um. Die Kräuterecke duftet nach frischem Basilikum. Im Museum wandeln barocke Damen und Herren durch die Gänge. Wer nun glaubt, in eine Zeitmaschine eingestiegen zu sein, der liegt nicht falsch. Am Sonntag ging es rund ums Schloss historisch zu. Zum 14. Mal lud das Grafschafter Museum mit dem Schlosstheater anlässlich des deutschlandweiten Tag des offenen Denkmals zum Schloss- und Theaterfest ein. Das Motto des Tag des offenen Denkmals lautete in diesem Jahr „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“.

Auch rund ums Schloss wurde den Besuchern eine Menge geboten.
Auch rund ums Schloss wurde den Besuchern eine Menge geboten. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

„Das Motto passt perfekt zu Moers. Areale verändern sich, neue Räume werden erschlossen“, sagte Bürgermeister Christoph Fleischhauer. Ein Beispiel dafür sei das Alte Landratsamt, das viele Besucher am Sonntag im Rahmen des Schlossfestes erkundeten.

Überhaupt kam die zum fünften Mal federführend durch Museumsreferentin Fania Burger organisierte Veranstaltung hervorragend an. Ganz unter dem Schlossfest-Motto „Moderne Zeiten“ wurden Vielfalt und Nostalgie verbunden. Im Museum erkundeten die Besucher die Sonderausstellung „Wählen & Wühlen. Frauen- und Demokratiebewegung am Niederrhein vor 100 Jahren“. Mal wie ein echter Ritter fühlen? Kein Problem. Die Familienführung zum Alltag auf der Burg entlockte den kleinen und großen Rittern ein Lächeln. Im Rittersaal zeigte eine Linoldruck-Ausstellung der Künstlerin Carina Letzas, wie Frauen in den 20er Jahren lebten.

Die Band „Niederrhein Bass
Die Band „Niederrhein Bass" trat auf. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Spannend wurde es im dunklen Escape-Room, in dem die Besucher auf eine bewegungsreiche Entdeckungstour gingen. Gewiefte Entdecker wagten sich an die historische Fruchtgummi-Herstellung. „Beim Schlossfest können die Leute nicht nur gedanklich, sondern auch kleidungstechnisch in die Geschichte reisen“, sagte Museumsleiterin Diana Finkele und deutete auf den Stand des Royal Photo Service. Eine antike Kamera im Stil der 20er Jahre zog alle Augen auf sich. Die Freundinnen Magdalene und Kristina stellten sich mit Federboa und Rüschfächer vor die Kamera: „Wir nehmen uns ein Erinnerungsfoto mit“, sagte das Duo und hatte Spaß.

Anschließend ging es für sie in den mittelalterlichen Musenhof. Unter museumspädagogischer Anleitung wurde hier historisch gebastelt und erkundet. Ein Highlight: Der Wasserbrunnen, an dem man den gefüllten Eimer hochziehen musste. Rund ums Schloss, am Pulverhaus und am Rosarium, gab es zudem kulinarische Angebote aus aller Welt. Ausprobieren war auch das Stichwort im Schlosstheater: Theater-Workshops, Lesungen und Aufführungen waren die spannenden Vorboten für die nun beginnende Spielzeit.